Davos Monstein ist schon seit einigen Jahren die Wahlheimat des Kreuzlinger Firmengründers und Unternehmers Thomas Failer. „Kreuzlingen ist ein hervorragender Standort für meine Softwarefirma. Aber ich habe irgendwann festgestellt, dass ich die Berge wirklich liebe“, sagt er.
Die Natur, die so ganz anders sei als in flacheren Gegenden, sowie die Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten seien einzigartig, wie auch die Menschen, ihre Traditionen und Heimatverbundenheit. „Das ist einfach ein Stück heile Welt, insbesondere für meine Kinder.“
Das Veltlinerstübli, das 1620 Meter über dem Meer liegt, mit seiner langen Tradition, seiner auf regionale Spezialitäten und Zutaten ausgerichteten Speisekarte habe ihm dabei sehr geholfen. „Schnell habe ich mich auch mit den ehemaligen Eigentümern des Spezialitätenlokals angefreundet, dem Ehepaar Georg und Corinna Flury.“
Als er von den beiden erfuhr, dass sie sich in den Ruhestand verabschieden wollten, kam ihm die Idee, „ich könnte das, was die beiden liebevoll aufgebaut und gepflegt haben, weiterführen und für die Zukunft weiterentwickeln. Denn das Veltlinerstübli ist eine Institution, die in der Region und darüber hinaus bekannt ist.“
Georg Flury erklärt: „Das Veltlinerstübli existiert seit 1717 und war seit 1850 im Besitz unserer Familie. Ich bin also praktisch hier aufgewachsen und habe miterlebt, wie es sich von einem einfachen Jass-Restaurant zu einem Spezialitätenlokal entwickelt hat.“ Im April hat dann die Übergabe stattgefunden. Während Flury nun mehr Zeit für die Jagd und die Familie hat, entwickelt Failer das Restaurant weiter.

Er habe das Spezialitätenlokal nicht in seiner Eigenschaft als Gründer und Eigentümer der Kreuzlinger Data Migration International Gruppe übernommen, sondern er sei auch Gründer und Eigentümer der Premium Mountains AG, die Teil seiner Premium-Living-Unternehmensgruppe sei. „Mit dieser Gruppe verfolge ich das Ziel, qualitativ hochwertige, der Region und den Menschen verpflichtete Dienstleistungen anzubieten“, sagt er.
Der Betrieb und die Weiterentwicklung des Veltlinerstüblis seien eine dieser Dienstleistungen. „Mit neuer Küche und neuem Team bieten wir die regionalen Köstlichkeiten in gewohnter Qualität an.“ Das neue Team unter der Leitung von Romy Grap und Chefkoch Matteo Brioschi hat zur Eröffnung die Gaumen seiner Gäste mit frischen kulinarischen Ideen überrascht und verwöhnt, ohne die Wurzeln des Hauses und seiner Küche zu vernachlässigen. Failer dazu: „Das ist bei den Gästen hervorragend angekommen. Wir waren bis auf den letzten Platz ausgebucht.“
Failer veranstaltet für die Mitarbeitenden seiner Kreuzlinger Softwarefirma DMI einmal im Monat den „Digital Innovation Campus“ im Innovation-Center Davos. Der Ortswechsel vom Bodensee in die Bergwelt ist dabei gewollt. „Wenn wir uns zu diesem mehrtägigen Intensivworkshop treffen, um Ideen zu entwickeln und laufende Projekte voranzutreiben, möchte ich, dass wir alle den Kopf nach den intensiven Arbeitssitzungen wieder freibekommen.“ Was gebe es da Besseres, als nach einem anstrengenden Workshop auf einen Spaziergang in der herrlichen Davoser Bergwelt zu gehen und den Tag mit einem vorzüglichen Abendessen im Veltlinerstübli ausklingen zu lassen?
Darüber hinaus denke er natürlich auch an Treffen und Events mit Geschäftspartnern und Kunden. „Um dafür Räumlichkeiten und Möglichkeiten zum Beispiel zu einem gemeinsamen Kochen zu schaffen, planen wir Renovierungen und Umbauten am und im Veltlinerstübli.“ Diese würden jedoch behutsam erfolgen und den Charakter des historischen Bauwerks erhalten.
Auch in der Tägerwiler Umgebung kann sich Failer ein gastronomisches Engagement vorstellen. Dort entsteht der neue Digital Hub der DMI. Noch gibt es kein konkretes Projekt. Aber wenn, dann müsste sich „der Gastronomiebetrieb durch etwas Besonderes und Unverwechselbares sowie durch Qualität auf höchstem Niveau auszeichnen, damit er zum Modern-Work- und Networking-Konzept des Digital Hub passt.“
Stefan Borkert ist Reporter unserer Partnerzeitung, der „Thurgauer Zeitung“.