"Ich kann die Ehrung nicht alleine tragen", reagierte Waltraud Rasch spontan auf den Bürgerpreis, den ihr der Ortsverband der SPD im Bürgersaal des Rathauses verliehen hat. "Ich möchte die Ehrung möglichst weit ausbreiten auf all die Menschen, die in der Zeller Kultur wirksam waren und dazu beigetragen haben, dass wir so einen vielfältigen Ort schaffen konnten." Die Ehre schien daher nur für Sekunden in den Händen von Waltraud Rasch zu liegen. Doch sie nahm den Preis an mit einer Geste der Dankbarkeit gegenüber der Stadt und den Räten, die dem Kulturverein ein Gebäude überlassen und einen Vertrauensvorschuss gegeben habe, bei dem man Kultur experimentell leben dürfe.
SPD-Vorstandsmitglied Susann Göhler-Krekosch schätzte in ihrer Laudatio das Engagement von Waltraud Rasch: Mit ihrer Theaterarbeit lege sie ihren Finger in die Wunde menschlicher Abgründe und in den entgleisenden Zeitgeist. Gespräche im Kulturausschuss hätten das Anliegen Raschs an Sozialem und Sozialkritischem mit einem hohen kulturellen Anspruch deutlich gemacht. Offen sein für Neues, Menschen mit innovativen Ideen erreichen und Türen aufstoßen in das Reich des Andersdenkenden zeichne die Arbeit von Waltraud Rasch aus. Die Räume der Zeller Kultur bieten Spielstätten für Theatergruppen von Kindern, Erwachsenen wie Senioren ab 60 Jahre und Kurse für Tanz und Theater sowie Räume für das Kunsthandwerk.
Die Arbeit der Zeller Kultur verbinde viele Menschen miteinander, sagte Oberbürgermeister Martin Staab. Rasch zeichne eine Leidenschaft für die Theaterarbeit und für schwierige gesellschaftliche Themen aus, die die Zeller Kultur auf die Bühne bringe. Der Verein bereichere die Stadt auch mit Konzerten, Vorträgen, Ausstellungen und Seminaren. Ihm sei es gelungen, ein zum Abriss bestimmtes Gebäude in ein Theater zu verwandeln. Auch belebte er mit seiner Jazz-Matinee die alte Konzert-Muschel. Mit einer Verbindung von Natur und Kultur habe der Verein ein Ambiente geschaffen, bei der man Kraft schöpfen könne, so Staab.