Die Kur, Pardon die Reha-Einrichtungen der Stadt Radolfzell – kurz Mettnau, feiert sich zum Erreichen des 60-jährigen Bestehen selbst: mit einem Festakt vor geladenen Gästen im Strandcafé, mit einem Tag der offenen Tür in allen Einrichtungen auf der Halbinsel Mettnau.

David Stoffel (links) richtet Teilnehmer eines Schnupper-Bogenschießkurses korrekt aus. Am Sonntag konnten die Besucher beim Tag des ...
David Stoffel (links) richtet Teilnehmer eines Schnupper-Bogenschießkurses korrekt aus. Am Sonntag konnten die Besucher beim Tag des offene Tages auch selbst aktiv werden und die Angebote der Kur ausprobieren. Bild: Gerald Jarausch | Bild: Gerald Jarausch

Das halbe Jahrhundert des Bestehens habe man nicht gefeiert, vielleicht weil es vor zehn Jahren nicht so gut um die Bilanzen der Mettnau-Kur gestanden sei, wie Oberbürgermeister Martin Staab beim Festakt vermutete. Das habe sich geändert. Der OB zog den Schluss: "Es ist trotz schwerer und schwierigen Zeiten eine 60-jährige Erfolgsgeschichte."

Kur-Geschäftsführer Eckhard Scholz (links) mit Besuchern bei einem Rundgang zu der baulichen Entwicklung der Kur. Bild: Gerald Jarausch
Kur-Geschäftsführer Eckhard Scholz (links) mit Besuchern bei einem Rundgang zu der baulichen Entwicklung der Kur. Bild: Gerald Jarausch | Bild: Gerald Jarausch

Landtagsabgeordnete feiern mit

In dieses Urteil reihten sich alle Festredner wie die beiden Landtagsabgeordneten Nese Erikli (Grüne) und Jügen Keck (FDP) ein. Landrat Frank Hämmerle wähnte mit seiner unvergleichlichen Beobachtungsgabe den Gesundheitsbetrieb am richtigen Platz: "Schwerindustrie wäre auf der Mettnau nicht angebracht." Der Landrat selbst hat nach eigenen Angaben das Angebot der Kur mehrmals während der sogenannten Bürgermeisterwochen erleben dürfen und für gut befunden: "Obwohl man da nur einen Schatten des Angebots mitbekommt."

Geschichtsstunde in historischer Umgebung: Guido Flaig als Victor von Scheffel liest bei Führungen durch das Scheffelschlösschen Texte ...
Geschichtsstunde in historischer Umgebung: Guido Flaig als Victor von Scheffel liest bei Führungen durch das Scheffelschlösschen Texte des Dichters. Das Interesse an der literarischen Lesung ist groß. Bild: Gerald Jarausch | Bild: Gerald Jarausch

Aus Berlin war vom größten Kunden der Kur Andreas Petermann angereist. Der stellvertretende Leiter des Dezernats für die Zusammenarbeit mit den Vertragseinrichtungen für Leistungen zur medizinischen Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung Bund – so lautet sein ganzer Titel – genoss den Blick aus dem Strandcafé über den See hinüber zur Höri, der anderen Halbinsel im Untersee: "Es muss was dran sein an diesem magischen Ort im Süden der Republik", erkannte Petermann. Was Uwe Daltoe, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Hochrhein-Bodensee, bestätigte: "Alle Patienten sind begeistert, die Mettnau ist eine Premiumeinrichtung für die AOK."

Gäste tragen sich ins Goldene Buch der Stadt ein

Auf der Terrasse des Strandcafés war unter einem Sonnenschirm das Goldene Buch der Stadt mit dem Eintrag "Festakt zum 60-jährigen Jubiläum der Mettnau" ausgelegt. Kurdirektor Eckhard Scholz bat auch Dorothea Nobs und Ursula Schäuble zur Unterschrift. Beide sind Töchter von Bürgermeister Hermann Albrecht, auf dessen Initiative die Mettnau-Kur in Radolfzell gegründet worden ist.

Wiederholungsgäste in der Kur: Robert Bayer (links) aus Ehingen an der Donau und Bruno Gärtner aus Dielheim im Kraichgau. Bild: Georg Becker
Wiederholungsgäste in der Kur: Robert Bayer (links) aus Ehingen an der Donau und Bruno Gärtner aus Dielheim im Kraichgau. Bild: Georg Becker

Ebenfalls ihre Unterschrift leisteten treue Gäste, die eine Einladung zum Festakt bekamen. Robert Bayer (76), Transportunternehmer aus Ehingen, zählt bereits seinen 58. Aufenthalt auf der Mettnau. Sein Hausarzt habe ihn nach Radolfzell geschickt, 1986 sei er zum ersten Mal gekommen: "Und es war deutlich anstrengender als gedacht", lacht Bayer. Bruno Gärtner, auch 76 und Alt-Bürgermeister von Dielheim im Kraichgau, hat 52 Besuchseinträge in der Gästekartei stehen: "Ich organisiere die Bürgermeister-Gruppe."