Es hat den Anschein, als ob die Stadtverwaltung Radolfzell nichts unversucht lässt, den Gegnern der Seetorquerung Vorschub zu leisten. Erst lässt sie den Vertrag mit den Unterführungs-Planern des Ingenieurbüros Grassl zum Ende des Jahres 2018 auslaufen, ohne in der Öffentlichkeit wirklich überzeugende Gründe zu nennen. Dann wird nach einer erneuten Ausschreibung als überzeugender Gewinner für die Entwurfsplanung von Tragwerk und Ingenieurbauwerk eben dieses Büro Grassl ausgerufen. Und geht damit gleich in die öffentliche Beratung im Gemeinderat, ohne den Stadträten vorab für diese Entscheidung eine plausible Erklärung zu liefern. Wer den Radolfzeller Gemeinderat kennt – und das darf man von Oberbürgermeister Martin Staab erwarten – weiß, diese Vorlage schluckt er nicht so ohne weiteres. Im Gegenteil. Gerade die Gegner, und davon gibt es doch noch einige, wissen solche Chancen zu nutzen. Sie warten nur darauf, das Projekt und sei es mit formalen Tricks doch noch zu Fall zu bringen. Eine Mehrheit im Gemeinderat steht nach wie vor hinter der Seetorquerung, doch sie verliert ein ums andere Mal sicher geglaubtes Terrain. Auch wenn es der OB im Rathaus nicht gerne hört: Rückendeckung aus der Verwaltung für diese Mehrheit sieht anders aus.