Die Zeit spielt gegen die geplante und beschlossene Seetorquerung in Radolfzell. Die Mehrheit im Gemeinderat Radolfzell für das Projekt schwindet von Abstimmung zu Abstimmung, das Überlaufen ins Lager der Gegner scheint opportun. Die SPD, bisher eine Bank für das Projekt, ist mit einem Mal gespalten. Die Stadträte Norbert Lumbe und Reinhard Rabanser sind noch dafür, Susann Göhler-Krekosch und Derya Yildirim sind kurz vor der Gemeinderatswahl dagegen. Die Gegner, vor allem Siegfried Lehmann von der Freien Grünen Liste, schüren die Angst vor den Kosten. Auch Oberbürgermeister Martin Staab, gewiss kein Freund von Lehmann, spielt mit seiner Enthaltungshaltung den Gegnern in die Hände. Es ist anzunehmen: mit Absicht.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Lust im Rathaus an diesem Projekt hält sich in Grenzen. Zu teuer, zu schwierig, zu wenig Fachpersonal für solch ein technisch schwieriges Unterfangen? Wer will, wer kann gesichert eine dieser Fragen verneinen? Die Verwaltung selbst sagt, sie könne höchstens ein Investitionsvolumen von zwölf Millionen Euro im Jahr bewältigen. Da passt eine Seetorquerung nur schwer hinein. Doch das Rathaus kann sich vor diesem Projekt Stand heute nicht drücken, die Seetorquerung steht noch in ihrem Pflichtenheft. Da bleibt sie vorerst auch drin. Die Befürworter der Seetorquerung haben sie mit der Vergabe der Entwurfsplanungen ins Etappenziel gerettet. Aber die nächste Etappe auf der Tour zum See wartet schon.