Totgesagte leben länger. Nach diesem Motto geht auch das Milchwerk Musik Festival nach dem eigentlich verkündeten Ende im vergangenen Jahr nach fünf Ausgaben nun doch in die sechste Runde. „Ein paar sehr glückliche Zufälle haben sich ergeben, dass wir nun doch nochmal ein Festival veranstalten können“, sagt Wolfgang Frey von Live Stage Entertainment. Für die sechste Ausgabe wolle man sich ein bisschen mehr Terminfreiheit geben, das würde auch die Kosten der Produktionen senken.
Das heißt, es wird über das Jahr verteilt ein paar einzelne Highlights geben und ein kompaktes Festivalwochenende vom 15. bis 19. August. Alles begann damit, dass Frey den Weltstar Chris de Burgh für ein Konzert im Milchwerk am Sonntag, 18. August, gewinnen konnte. Das ist der einzige Auftritt des Künstlers im Sommer in Baden-Württemberg. Und dann fing auf einmal an, sich das komplette Wochenende zu füllen.
Mit vielen Zufällen zum vollen Festivalwochenende
Weiter ging es mit dem Schlager-Rocker Ben Zucker, der bereits beim vergangenen Milchwerk Musik Festival das Publikum begeisterte. Er ist auch 2024 wieder auf Tour und suchte noch nach einem Auftritts-Ort in Süddeutschland. Einzig möglicher Termin: Freitag, der 16. August. Für Wolfgang Frey und Tanja Adamski, Leiterin des Milchwerks eine perfekte Option, das Wochenende weiter zu füllen und wieder ein Milchwerk Musik Festival auf die Beine zu stellen. „Es war schade, dass es eine Zeit lang so aussah, als würde es kein Festival mehr geben“, so Adamski.

Termine werden dem Tourplan der Künstler angepasst
Konzerte von Künstlern anzubieten, die in ihren Tourplan passen, senkt die Kosten für die Produktion im Milchwerk erklärt Wolfgang Frey. Davor habe man die fixen Termine Anfang September gehabt und habe Künstler speziell dafür nach Radolfzell holen müssen.
Nun sei Radolfzell eine Station einer geplanten Tour und aus diesem Grund würde sich Live Stage Entertainment noch einmal an das finanzielle Risiko wagen, das Festival zu veranstalten. „Die Kosten sind ein großes Thema für uns und wir waren davor nicht in der Lage, das Festival wirtschaftlich auf stabile Beine zu stellen“, so Frey.

Am inhaltlichen Anspruch an das Programm habe sich aber nichts geändert, versichert der Konzertveranstalter. Wieder versuchen sie eine bunte Vielfalt anzubieten. Dazu gehört auch die Schweizer Metal-Band Gotthard, die am Donnerstag, 15. August, auftreten wird. Der Auftakt des Festivals macht also wieder eine lautstarke Gruppe, die für ordentlich Sound und Gitarrensoli im Milchwerk sorgen wird.

ESC-Hoffnung kommt nach Radolfzell
Zu füllen gab es dann nur noch den Samstag, 17. August, um das verlängerte Festival-Wochenende komplett zu machen. Und da setzen Frey und Live Stage Entertainment auf einen Künstler, der den großen Durchbruch vielleicht sogar noch vor sich hat. Isaak, ein Musiker der Kategorie Singer und Songwriter, vertritt Deutschland beim Eurovision Song Contest. Dieser findet am 11. Mai im schwedischen Malmö statt und ist die große Bewährungsprobe für den jungen Musiker. In Radolfzell können sich dann alles selbst von seinen Qualitäten überzeugen.

Weitere Konzerte des Milchwerk Musik Festivals, die außerhalb des August-Wochenendes liegen, sind zum einen die Rückkehr eines alten Bekannten, der großes Gefallen daran gefunden hat, in seiner Heimat aufzutreten. Am 6. Dezember wird Schlager-Star Matthias Reim wieder im Milchwerk auftreten. Einmal im Jahr ein Konzert für seine Fans am Bodensee zu geben, scheint für Reim ein guter Rhythmus zu sein.
Drei erfahrene Frontsänger zusammen auf der Bühne
Und ein neues Projekt für Fans alter Pop- und Rockbands der 1970er-Jahre gibt es am 9. November im Milchwerk. Die Gruppe Frontm3n, bestehend aus den Leadsängern dreier Bands dieses Jahrzehnts, werden die größten Hits ihrer Bands zusammen auf der Bühne spielen. Mit dabei sind Peter Howard, Frontman der Band The Hollies, Mick Wilson von den 10cc und Peter Lincoln von The Sweet. „Neben Chris de Burgh sind das sicher die berühmtesten Künstler beim Milchwerk Musik Festival“, so Frey.

Tanja Adamski freut sich über das aussagekräftige Line-Up des Festivals und auch über den neuen Termin. „Mitten im Sommer während der Festivalsaison kommt das auch den Konzertbesuchern entgegen“, sagt die Milchwerk-Leiterin. Dass die Konzertreihe so kurzfristig organisiert werden konnte, lag ebenfalls an einem glücklichen Zufall: Das Milchwerk war für die August-Woche wegen einer anstehenden Grundreinigung nicht anderweitig verplant gewesen. Die Reinigung ist nun verschoben worden.