Das Böhringer Dorfplatzfest kündigt sich nach einer Zwangspause schöner und größer denn je an. Eigens für das zweitägige Fest am Wochenende des 23. und 24. Juli hat der Musikverein Böhringen in mehreren Arbeitseinsätzen den an den Dorfplatz angrenzenden verwilderten Garten gegenüber des Feuerwehrgerätehauses zu einer Grünfläche umgestaltet. Ein Teil der etwa 120 Quadratmeter großen Fläche soll für den neuen Barbetrieb genutzt werden. Aber auch neue Sitzgelegenheiten entstehen und Kindern eröffnet sich im hinteren Bereich mit einem alten Schopf eine wilde Spielfläche.
„Wir können auf diese Weise zusätzlichen Platz für unsere Gäste schaffen und das Fest ein bisschen entzerren“, sagt der Vorsitzende Peter Lingg. So könnten auch Besucher, die angesichts der steigenden Inzidenzzahlen lieber nicht so eng sitzen wollen, das Fest genießen, betont er.
Das Dorfplatzfest mit viel Blasmusik, auch Gastauftritten befreundeter Musikvereine, gilt als großer Publikumsmagnet. Bereits vor der Pandemie hatte der Verein den wilden Garten als kleine grüne Oase für sein traditionelles Fest mit großem Zelt auf dem Dorfplatz im Auge. Das Areal gehört zur Reihe der alten Wohnhäuser, die für die neue Ortsmitte einmal abgerissen werden sollen. Nachdem die Aufnahme ins Sanierungsprogramm des Landes aber auf sich warten lässt und sich die Stadtverwaltung und der Ortschaftsrat im Rahmen des baden-württembergischen Modellprojekts „Ortsmitten – gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestalten“ Gedanken über kurzfristig umsetzbare Maßnahmen für mehr Aufenthaltsqualität gemacht hatten, nahm die Idee für den Verein Fahrt auf. Lingg, auch Mitglied des Ortschaftsrates, blickt zufrieden auf das Ergebnis: „Nach dem Fest könnte hier mit ein paar Sitzbänken für die Bürger vorübergehend ein schönes Plätzchen zum Verweilen geschaffen werden“, zeigt er auf.
„Zunächst einmal freuen wir uns aber riesig darauf, endlich einmal wieder ein großes Fest für die Bevölkerung machen zu können“, so Peter Lingg. Obwohl das Hausherrenfest und das Dorfplatzfest für die Aktiven zwei Wochen harte Arbeit bedeuten und einige eigens dafür Urlaubstage opfern müssten, sei die Motivation ungebrochen. „Allen ist bewusst, dass wir diese beiden Feste brauchen, um finanziell über die Runden zu kommen, um etwa Dirigentenhonorare oder Reparaturen und Neuanschaffungen von Instrumenten stemmen zu können“, unterstreicht der Vorsitzende.
Konzerte reichen als Einnahmequellen nicht
„Mit Konzerten allein sind die notwendigen Einnahmen einfach nicht zu erreichen“, macht er deutlich. Umso mehr freue er sich über die gute Laune der Mitglieder bei den Vorbereitungen, den Spaß miteinander und die neuen Ideen für das Fest. So habe es eigens für das erweiterte Speisenangebot ein Probekochen gegeben. „Wir haben einfach gemerkt, dass die Zahl der Vegetarier unter den Besuchern wächst, da mussten wir uns etwas einfallen lassen“, so Peter Lingg. So halten dieses Jahr Grünkernbratlinge und eine Salat-Bowl mit Pellkartoffeln und Kräuterquark Einzug auf der Speisekarte.
Planungen sind ein Kraftakt
Nicht ganz einfach gestalteten sich in diesem Jahr die Planungen für das musikalische Programm mit Gastkapellen. Als sich im März abgezeichnet habe, dass im Sommer wieder gefeiert werden könne, habe ein richtiger Ansturm auf alle Kapellen eingesetzt. Zudem hätten viele Kapellen auch wieder eigene Feste geplant, so die Organisatoren. Trotzdem kann das Dorfplatzfest an beiden Tagen mit einer guten Mischung aus Bewährtem und Lebendigkeit punkten, die Jung und Alt anspricht.