Die Obertorbrücke ist einer der wichtigsten Zugänge in die Radolfzeller Innenstadt. Für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Mettnau ist sie der kürzeste Zugang zum Marktplatz. Doch diese wichtige Verkehrsachse wird für vier Monate gesperrt. Die Obertorbrücke muss dringend saniert werden. Die Arbeiten dazu werden nach dem Hausherrenfest am Dienstag, 22. Juli, beginnen.

Damit stellt sich die Stadt einer der wohl größten Herausforderungen, die auf jede Kommune in nächster Zeit zukommen wird: Die Instandsetzung der maroden Infrastruktur. Dazu zählen vor allem die Brücken, die im Radolfzeller Haushalt der nächsten Jahre viele Mittel binden werden. Für die Sanierung der Obertorbrücke hat der Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik jüngst den Auftrag an eine Baufirma in Höhe von 283.065 Euro vergeben.

Baustelle bedeutet Umweg für Autofahrer

Besondere Sorge hatte CDU-Stadtrat Christof Stadler, welche Auswirkungen die Bauarbeiten auf Fußgänger und Radfahrer haben werde. „Gerade für ältere Menschen von der Mettnau ist der Umweg in die Stadt hinein eine Zumutung“, sagte er. Er forderte einen Durchgang zumindest für Fußgänger während der Arbeiten.

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Uwe Negraßus, Tiefbauamtsleiter bei der Stadt Radolfzell, erklärte, dass eine vollständige Sperrung nicht zu vermeiden sei. Schon allein aus Sicherheitsgründen sei es notwendig, die Fußgänger von der Brücke zu halten. Die vollständige Sperrung werde sich allerdings auf wenige Tage beschränken.

Für den Autoverkehr wird der Zugang in die Altstadt für die vollen vier Monate nicht passierbar sein. Negraßus erklärte, dass eine Öffnung der Baustelle für Fußgänger und Radfahrer auch mit zusätzlichen Kosten und der Verlängerung der Baustelle verbunden sei, weil die Arbeiten nur einseitig stattfinden könnten.

Kernsanierung des historischen Gewölbes

Regelmäßig lässt die Stadtverwaltung die Brücken der Stadt überprüfen. Bei der letzten Brückenprüfung seien massive Schäden im Bereich der Dichtigkeit des Überbaus und in den Unterbauten festgestellt worden.

Die Instandsetzung der historischen Brücke soll in zwei Bauabschnitten vollzogen werden. Die Baumaßnahmen umfassen die Kernsanierung der historischen Gewölbe der Brücke und vor allem die darüberliegende Straßenführung. Allerdings soll die eigentliche Kernsanierung der Gewölbe in einem zweiten Bauabschnitt vom Stadtgarten aus erfolgen und das werde aller Voraussicht nach erst im Jahr 2027 passieren. Jetzt geht es vor allem um den Straßenteil der Brücke.

Wer während der Bauarbeiten in die Innenstadt möchte, muss entweder unten um den Stadtgarten herum über die Bahnhofstraße den Zugang nehmen oder über die Teggingerstraße und Schützenstraße.

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Günther-Neurohr-Brücke wird folgen

Die Auswirkungen für Fußgänger und Radfahrer werden sich bei der ersten Sanierung der Obertorbrücke in Grenzen halten. Doch stimmt Uwe Negraßus den Gemeinderat schon auf die nächste, noch größere Maßnahme aus diesem Bereich ein: Die Günther-Neurohr-Brücke müsse ebenfalls dringend saniert werden.

Diese Maßnahme soll bis 2026 etwa 5 Millionen Euro kosten. Das ist aber notwendig, weil es die einzige Brücke ist, die auf die Mettnau führt und gleichzeitig für Lastwagen zugelassen ist. Auch hier wird es zu Behinderungen einer wichtigen Verkehrsachse kommen. Wann hier die Arbeiten genau beginnen, ist noch nicht klar.