Die wichtigste Einrichtung des Radolfzeller Spitalfonds hat wieder einen Geschäftsführer. Ulrich Kohler, 61 Jahre alt, wohnhaft in Überlingen, hat seit Mitte Mai das Ruder auf der Mettnau übernommen. Er tritt damit die Nachfolge von Tanja Petzold an, die den Posten Ende 2023 übernommen und Anfang des Jahres ihren Fortgang angekündigt hatte.
Kohlers berufliche Laufbahn begann im Bankwesen, aber er bringt eine lange Erfahrung im Gesundheitswesen mit. Mehrere Jahrzehnte war er in verschiedenen Bereichen einer Privatklinik im Bodenseekreis tätig. Dann wechselt er in die Altenhilfe, absolvierte Zusatzausbildungen und übernahm eine Pflegeeinrichtung mit 123 Plätzen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Große Liebe führt ihn zurück an Bodensee
„Aber mir fehlte der See“, sagt der gebürtige Konstanzer. Sein voriger Arbeitsplatz befand sich in einer Einrichtung im östlichen Bodenseekreis mit 83 Plätzen. Doch das lange Pendeln habe ihn dazu bewogen, seine Fühler beruflich erneut wieder auszustrecken. Und fündig wurde er in Radolfzell. Von der brandneuen Einrichtung zeigte sich Ulrich Kohler begeistert: „Das hier ist ein tolles Haus mit einem tollen Konzept“, lobt er.
Noch mehr Begeisterung bringt er für das Team auf. „Hier gibt es nicht nur ein Bemühen, sondern auch Erfolge. Hier wird gute Arbeit geleistet“, beschreibt Kohler seinen ersten Eindruck.
Pflegesatzverhandlungen stehen bevor
Auf den neuen Heimleiter warten einige Herausforderungen. Noch ist die Schlussrechnung für den Neubau auf der Mettnau noch immer nicht fertig. Und die bisher bereits bekannten Kosten von 28,5 Millionen Euro haben das Budget des Spitalfonds empfindlich ausgereizt. Umso wichtiger, dass jetzt im laufenden Betrieb besonderen Wert auf die Wirtschaftlichkeit des Hauses gelegt wird, wie Bürgermeisterin Monika Laule erklärte.
Außerdem stünden im Herbst neue Pflegesatzverhandlungen zwischen Einrichtungen und der Pflegekasse an. Darin werden die Höhe der Entgelte für Pflegeleistungen, Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten vereinbart. Ulrich Kohler geht diese Gespräche optimistisch an: „Es ist eine große Herausforderung, aber wir stehen in gutem Kontakt.“