Viel besser hätte es für die Vereinsgemeinschaft aus Narrizella Ratoldi, HSC Radolfzell und Assels kaum laufen können. Beim Gässlefescht, das am Samstag in der Kaufhausstraße stattfand, drängten sich die Besucher den ganzen Tag lang vor dem Zunfthaus hinter dem Rathaus eng aneinander. Am Ende waren es vermutlich mehrere tausend Menschen, die über den Tag verteilt das als Ersatzfest geplante Ereignis besuchten.

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Das Fest am ersten Samstag im September

Der erste Samstag im September ist in Radolfzell eigentlich dem traditionellen Altstadtfest vorbehalten. Doch aus der Veranstaltung wurde nichts, weil die Stadtmarketing GmbH dieses Ereignis bereits Anfang des Jahres abgesagt hatte, nachdem die damals gültige Corona-Verordnung einen regulären Betrieb praktisch unmöglich gemacht hätte.

Doch die Bedingungen haben sich geändert und so wollten Narrizella, HSC und Assels diesen Samstag nicht festlos verstreichen lassen. Innerhalb von kurzer Zeit stellte das Vereinstrio die Organisation für das „Gässlefescht“ als Alternative auf die Beine.

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Der Erfolg gab ihnen Recht. Der Andrang dokumentierte einmal mehr, wie sehr sich die Menschen nach Festen und dem fröhlichen Beieinandersein sehnen. „Die Leute sind einfach ausgehungert“, kommentierte Narrizella-Präsident Martin Schäuble das Geschehen in der Kaufhausstraße. Neben dem festtauglichen Wetter sorgte die gekonnte Organisation der drei festerfahrenen Vereine für ein schönes Erlebnis am ersten Septembersamstag.

Mit rund 80 Helfern waren Narrizella, HSC Radolfzell und die Assels vor Ort, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Bereits um acht Uhr am Morgen begann der Aufbau für die Verpflegungs- und Getränkestände, die Bühne und zahlreichen Sitzgelegenheiten. Als es dann gegen 11 Uhr mit dem eigentlichen Fest losging, waren schnell alle Plätze besetzt. Daran sollte sich bis zum Schluss gegen 22 Uhr nicht mehr viel ändern.

Eigentlich für die Kinder gedacht: Machte aber den Veranstalterinnen von der Hanselegruppe viel Spaß – das Bobby-Car-Rennen.
Eigentlich für die Kinder gedacht: Machte aber den Veranstalterinnen von der Hanselegruppe viel Spaß – das Bobby-Car-Rennen. | Bild: Jarausch, Gerald

Verschiedene Spielangebote für Kinder wie Dosenwerfen, Bobby-Car-Rennen, Kinderschminken sowie das Spieleland machten den Aufenthalt für die ganze Familie attraktiv. Gleich drei Musikgruppen sorgten im Verlauf des Tages für Stimmung in der Gasse hinter dem Rathaus. Mit der Narrenmusik, der Holzhausermusik und Veteranilli am Abend waren drei Formationen vor Ort, die es verstanden, über Stunden für gute Laune zu sorgen. Kaum einer der Besucher wollte freiwillig seinen Platz räumen.

800 Liter Bier wurden an Gäste ausgeschenkt

Was sich im Laufe des Festtages dann auf die Getränke- und Verpflegungsstände auswirkte. Am späten Nachmittag ging dem HSC Radolfzell bereits das Bier aus. Dabei hatte man mit 600 Litern eigentlich großzügig geplant. Aus benachbarten Kneipen konnte unbürokratisch Nachschub besorgt werden, so dass am Ende rund 800 Liter Bier durch die Kehlen der Besucher liefen.

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Ähnliche Zustände mussten man auch für die Speisen (Narrizella) und Cocktails (Assels) vermelden. Zum Veranstaltungsende waren praktisch alle vorbereiteten und eingekauften Waren über die Tresen gewandert. Die Vereine zeigten sich daher hoch erfreut über den Erfolg ihres „Gässlefeschtes“. Alles ging höchst friedfertig über die Bühne.

So mancher Besucher hätte vermutlich nichts dagegen, wenn es eine Fortsetzung des „Gässlefeschtes“ in Radolfzell geben würde. Es muss ja nicht unbedingt das erste Samstag im September sein.