Rosarot, rund und nur wenige Gramm schwer: Am vergangenen Sonntag stieg die vermutlich erste Höri-Bülle bis an den Rand des Weltraums hinauf. Sie war mit an Bord einer Styroporbox, die vom Überlinger Landesgartenschau-Gelände an einem Helliumballon in Richtung Weltall aufbrach. Im Heißluftballon selbst waren neben Wünschen von Menschen und Blumensamen auch Samen der Höri-Bülle. Als dieser in rund 36 Kilometern platzte verteilten sich diese über Schwendi im Landkreis Biberach.
Hinter der kuriosen Idee, eine Zwiebel von der Höri in die Stratosphäre zu schicken, steckt Achim Mende, Fotograf und Initiator des Flugprojekts. Für den Verein Höri Bülle hatte er ein Jahr lang die Erzeugung, Verarbeitung und Nutzung des Gemüses medial begleitet.
Er drehte unter anderem einen Film über das Nahrungsmittel und erstellte eine 360-Grad-Plattform, auf der Interessierte sich in Vogelperspektive über die Anbaugebiete der Zwiebel auf der Höri bewegen können.
„Die Bülle ist nun so wertvoll wie Mondgestein“
Die Zwiebel stamme vom Hofladen Duventäster-Maier in Moos, so Mende. Ihr Flug sei „eine Wiedergutmachung für das zweite ausgefallene Büllefest“, so der Fotograf. Mit der Flugaktion wolle man Aufmerksamkeit für das regionale Produkt fördern. „Dabei geht es um die Markenbildung“, sagt Mende. Die Aufmerksamkeit für das geschützte Gemüse habe nun sprichwörtlich ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht, so der Fotograf.

Doch die erste Zwiebel im Weltall war sie nicht – das hatte Mende zuvor recherchiert. „Die erste Zwiebel war auf der ISS“, sagt er. Zumindest sei sie aber die erste Höri-Bülle in der Stratosphäre gewesen. Trotz Außentemperaturen von bis zu minus 60 Grad habe sie den Flug gut überstanden. „Die Bülle ist nun so wertvoll wie Mondgestein“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Unversehrt sei sie schließlich in Gundremmingen in der Styroporbox gelandet. Was nun mit der Zwiebel geschehen soll, ist unklar. „Vielleicht werden wir sie für einen guten Zweck versteigern“, sagt Mende.