Noch sind zwar Sommerferien, doch beherrscht ein Thema die Nachrichtenlage: der baldige Schulstart im Herbst unter Pandemiebedingungen. Obwohl wieder mehr Präsenzunterricht stattfinden soll, hat das digitale Lernen durch die Corona-Krise einen völlig neuen Stellenwert bekommen.
Weil aber nicht alle Schüler über die technischen Möglichkeiten verfügen, am digitalen Fernunterricht teilzunehmen, hat der Gemeinderat beschlossen 247 Apple iPads mit Tastatur und Hüllen zu einem Gesamtpreis von 126.355,32 Euro zu kaufen. Dies ist der Offenlage des Verwaltungs- und Finanzausschusses zu entnehmen.
Bund und Land fördern die Anschaffung
Weiter möchte die Stadt 150 Windows 10 Notebooks zu eine, Preis von 53.157 Euro kaufen. Die Förderung durch den Bund und das Land Baden-Württemberg beträgt 246.000 Euro und kommt aus dem Paket „Corona-Hilfe II, Sofortprogramm Endgeräte“.
Die Tablets werden anschließend an die Schulen ausgegeben. Zuvor wurden die Radolfzeller Schulen Anfang Juli 2020 per Umfragebogen zum Bedarf und den vorhandenen Geräten befragt, die den Schülern für das Homeschooling zur Verfügung stehen. Die Schulen legen die Kriterien für die Verleihung fest und schließen einen Leihvertrag für das kommende Schuljahr 2020/2021 ab, heißt es in der Offenlage weiter.
Das Muster des Leihvertrags für die Radolfzeller Schulen liefere die Schulverwaltung auf Basis eines Mustervertrags vom baden-württembergischen Städtetag. Nach Auskunft des BGV Badischer Gemeindeversicherungsverband sollen die mobilen Endgeräte über die Elektronikversicherung der Stadt Radolfzell mitversichert sein.
Die Schulen sollen damit die Schüler ausstatten, die zu Hause nicht auf ein entsprechendes Endgerät zurückgreifen können. Damit solle ein soziales Ungleichgewicht ausgeglichen werden, dass alle Schüler die Möglichkeit haben, die Unterrichtsziele zu erreichen. Landesweit geht man von einem Anteil von circa 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler aus, die technisch nicht für Homeschooling ausgestattet sind.