Wie so oft war der Wettergott an diesem Wochenende ein Narr von der Höri. Denn passend zum Höri-Umzug stiegen die Temperaturen, es blieb trocken, nichts stand einem ausgelassenen und überaus farbenfrohen Höri-Umzug im Weg. In diesem Jahr waren die Gastgeber die Holzbirregüggel aus Schienen, einem Teilort von Öhningen.
Hoch auf dem Schienerberg fanden sich bei idealen Bedingungen tausende Narren und Besucher ein, um den größten Fasnachtsumzug der Höri gemeinsam zu feiern. Wegen der Bundestagswahl am Sonntag, 23. Februar, fand der Höri-Umzug ausnahmsweise am Samstag statt. Man ist flexibel auf der Höri.
Zur Tradition zum Höri-Umzug gehört es auch, sich jedes Jahr ein neues Motto zu überlegen und nicht im regulären Häs bei dem Umzug unterwegs zu sein. Die Zuschauer durften sich einmal mehr über besonders farbenfrohe und kreative Kostümierungen und Umsetzungen freuen.
Von den bunten Käfertalern aus Hemmenhofen, die in Anlehnung an die veranstaltende Zunft unter dem Motto „Die Güggel sind los“ antraten, bis zu den Iznanger Bützigräblern, die mit Tutti Frutti-Fruchtalarm uff em Berg“ jede Menge Fruchtfliegen anzogen, waren alle neun teilnehmenden Zünfte der Höri bestens aufgelegt.
Fröhliche Stimmung mit viel Musik
Die gute Stimmung der rund 1000 aktiven Beteiligten übertrug sich mühelos an die zahlreich erschienenen Zuschauer, die sich ebenfalls dem Anlass entsprechend präpariert hatten. Unterstützt wurden die Vereine wie immer von ihren Fanfarenzügen und Musikgruppen, die für die passende musikalische Untermalung der Veranstaltung sorgten. Die fröhliche Stimmung zeigte sich immer wieder in kleinen Szenen am Umzugsrand. Dort verpflegten die Vereine nicht nur Kinder mit jeder Menge Naschwerk, sondern auch so manchen Zaungast mit einem kleinen Getränk oder einer anderen Gabe.

Holzbirregüggel-Präsident Martin Moser begrüßte von seiner Tribüne in der Dorfmitte die Nachbarzünfte, die mit ihren verschiedenen Themen immer humorvoll die Ereignisse des Jahres widerspiegeln. Dazu gehörten unter anderem die Piraten aus Öhningen, die mit der Schienerberg-Version von „Bauer sucht Frau“ daherkamen. Da kann es schon mal sein, dass die Dame eine kräftige Beinbehaarung aufweist.
Die Piraten sind in diesem Jahr jemand anderes
Und weil die Piraten bei dem Höri-Umzug dieses Thema gewählt hatten, sprangen die Heufresser aus Horn-Gaienhofen liebend gern als Freibeuter der Höri in die Bresche. Als „Seeräuber“ enterten sie den Ort auf dem Schienerberg. Dazu gehörte auch eine filmreife Szene, in der sie einen Raubzug über eine Leiter ausführten.
Ähnlich rustikal präsentierten sich die Joppen aus Moos-Bankholzen. Samt Wikingerschiff waren sie auf den Berg gekommen, um für gute Laune an diesem Tag zu sorgen. Der war mit dem Umzug selbstverständlich nicht zu Ende. An den zahlreichen Beizen im Ort vergnügten sich die Besucher noch für mehrere Stunden im bunt geschmückten Narrennest auf dem Schienerberg. Um die nötige Sicherheit beim Umzug zu garantieren, waren die Zugangsstraßen zum Festbetrieb während der gesamten Veranstaltung mit mobilen Sperren abgesichert.