Zum 1. August hat der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) die chirurgische Ambulanz am Standort Radolfzell geschlossen. Radolfzeller müssen sich im Falle eines Notfalls nun laut einer Presseinformation des GLKN an die Notaufnahmen der Standorte Singen und Konstanz wenden. Dort fände rund um die Uhr eine Notfallversorgung statt.

Die stationäre Versorgung in den Bereichen Innere Medizin mit der Diabetologie und Altersmedizin bleiben laut Mitteilung bestehen. Das Ambulante OP-Zentrum werde weiter ausgebaut.

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Frank Hinder, Ärztlicher Direktor der Hegau-Bodensee-Kliniken, befürwortet den Schritt der Schließung: „Patienten mit unspezifischem Beschwerdebild müssen schnell an Fachspezialisten weitergeleitet werden, damit keine wertvolle, manchmal lebensrettende Zeit verloren geht.“

Rettungsdienste, die chirurgischen Einweiser sowie zum Beispiel die Campingeinrichtungen und Strandbäder, welche das Hegau-Bodensee-Klinikum Radolfzell in der Vergangenheit als erste Anlaufstelle genutzt haben, seien bereits über die Veränderungen informiert.

Planbare Operationen sollen zunehmen

Eine große Entwicklungsperspektive am Standort Radolfzell werde laut Mitteilung des GLKN hingegen im Bereich des Ambulanten Operierens (AOP) für planbare Eingriffe gesehen. Hierzu kämen die Fachbereiche Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie, Kinderchirurgie, Gynäkologie, Urologie aus dem Klinikum Singen und niedergelassene Praxen aus Radolfzell zum ambulanten Operieren auf die Mettnau.

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Der GLKN plane, diesen Bereich weiter auszubauen. Das Ambulante Operieren sei besonders geeignet für Eingriffe mit minimalem Risiko einer Nachblutung oder einer Atmungs-Komplikation. Patienten bei denen eine rasche Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme erfolgen kann oder die nicht speziell gepflegt werden müssen, würden profitieren: Sie würden Zeit sparen und könnten sich Zuhause vom Eingriff erholen.

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Abdeckung rund um die Uhr sei nicht möglich gewesen

Die Verringerung des Angebots chirurgischer Leistungen habe laut GLKN bereits mit der Entscheidung von Wolff Voltmer, ehemals Chefarzt Unfallchirugie, begonnen, der das Krankenhaus in Radolfzell Ende Juni verlassen hat. Hinzu seien Engpässe bei chirurgischem Facharztpersonal gekommen, sodass eine 24-Stunden-Dienstabdeckung an sieben Tagen nicht mehr möglich gewesen sei.