In Deutschlands Küchen geht es kreativ zu. Das zeigen zahlreiche erfolgreiche TV-Sendungen. Dort treten in den verschiedenen Formaten nicht nur Profis gegeneinander an, sondern mitunter auch reine Hobbyköche. In der ZDF-Sendung „Die Küchenschlacht“ ist derzeit ein Hobbyköchin aus dem Radolfzeller Ortsteil Böhringen sehr erfolgreich.

Cordula Pollok ist in der jüngsten Staffel der Sendung, die immer am frühen Nachmittag ausgestrahlt wird, nach mehreren Vorausscheidungen nicht nur in die sogenannte Champions-Woche eingezogen, sondern hat sich dort als Gewinnerin auch für die Finalwoche qualifiziert.

Sie mag es gewürzt

Der Weg dorthin hat sich aus Sicht der 64-Jährigen als äußerst interessant herausgestellt, wie sie jetzt im Gespräch mit dem SÜDKURIER berichtet. „Ich hätte nie gedacht, dass ich so weit kommen würde und mich dann auch noch für das Jahresfinale qualifiziere“, gibt sie zu. Doch die Juroren, unter denen sich gleich mehrfach bekannte und hochdekorierte Köche befanden, attestierten der gebürtigen Thüringerin nicht nur einen modernen Kochstil, sondern auch eine besonders geschmackssichere Würzung der Speisen.

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Das kommt Cordula Pollok sehr entgegen, denn auch sie mag es gar nicht, wenn das Essen fade gewürzt ist. So geht es den Juroren offenbar auch: „Die Juroren mögen es lieber mal etwas zu scharf, als nicht ausreichend gewürzt“, verrät sie ein Geheimnis ihres Erfolges.

Zehn Stunden pro Drehtag

Sie selbst liebt nach eigener Aussage die mediterrane, asiatische und orientalische Küche. „Im Winter mag ich gerne die deutsche Küche, zum Beispiel mit Kohl, Wild und andere Schmorgerichte und ich koche sehr gerne vegetarisch“, sagt die Hobbyköchin. Ein echtes Lieblingsrezept hat Cordula Pollok aber nicht, wie sie erzählt.

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Die Welt der TV-Küche hat die 64-Jährige durchaus fasziniert, wie sie weiter berichtet: „Ein Drehtag dauerte immer zehn Stunden, was zwei Kochsendungen entspricht“, berichtet sie. Und erklärt dann genauer: „Die Aufzeichnungen während des Kochens dauern 35 Minuten, plus die Zeit, die der Juror für die Verkostung braucht. Außerdem werden alle Interviews aufgezeichnet und es ist Zeit, den Moderator und die anderen Kandidaten näher kennenzulernen. Die Betreuung durch das gesamte Team ist sehr herzlich und man fühlt sich rundum wohl.“ Zu den jeweiligen Drehtagen in Hamburg durfte sie anreisen, wie es ihr behagte.

Nun winkt ihr ein stolzer Gewinn

Trotz der ungewohnten Umgebung hat sich die gelernte Hebamme als äußerst stressresistent erwiesen. Denn in den Sendungen galt es nicht nur das vorgegebene Thema umzusetzen, sondern dabei auch noch möglichst pannenfrei innerhalb von 35 Minuten alles gekocht und präsentiert zu haben.

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Cordula Pollok ist in der Champions-Woche zur Höchstform aufgelaufen. Gleich viermal war sie die Tagessiegerin und damit selbstverständlich für das Finale qualifiziert. Dort winken der Böhringerin nun 25.000 Euro – so sie denn als Siegerin daraus hervorgeht. Alle anderen fünf Teilnehmer gehen leer aus.

Ums Geld ging es ihr nie

„Das Geld, also der Gewinn im Jahresfinale, hat nie eine Rolle gespielt bei der Teilnahme“, sagt sie. Die Teilnahme sei eine großartige und schöne Erfahrung gewesen. „Es hat mir wirklich sehr viel Freude gemacht, trotz der Aufregung, die natürlich auch dabei ist. Denn die größte Konkurrenz sind nicht die anderen Kandidaten, sondern die 35 Minuten, um das Essen so auf dem Teller zu präsentieren, wie es im Rezept steht.“

Sie selbst kennt das Ergebnis des Kochwettstreits bereits. Die Sendungen, die im Dezember ausgestrahlt werden, sind abgedreht. Aber natürlich müssen alle Beteiligten bis dahin über das Ergebnis Stillschweigen wahren. Erfolgreich war Cordula Pollok aber in jedem Fall.

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Sie hat sich gegen insgesamt 200 andere Hobbyköche bis in das Finale vorgekocht und die Champions-Woche hatte die höchste Einschaltquote der Sendung seit ihrem 15-jährigen Bestehen. Mehr Bestätigung für ihr Können und Unterhaltungswert geht kaum.

Im nächsten Leben würde sie Köchin werden

Kein Wunder, dass die 64-Jährige, die über 20 Jahre in Radolfzell als Hebamme tätig war, ihr Leben im Rückblick vielleicht sogar anders gelebt hätte. „Ich würde mein Hobby zum Beruf machen“, sagt sie.

Immerhin kann sie ihr direktes Umfeld mir ihren Kochkünsten verzaubern. Ehemann Jörg, ihre zwei Kinder und die vier Enkelkinder erfreuen sich auch gerne an den vielen leckeren Gerichten, die Cordula Pollok in ihrer heimischen Küche kocht.