Victoria Graf ist durch die Krise gleich in mehrfacher Hinsicht gehandicapt: „Mich trifft es als Künstlerin, Selbstständige und Veranstalterin“, sagt die Frau aus Böhringen, die mit ihrem Atelier die Werkstatt seit mehr als zehn Jahren das kulturelle Angebot im Radolfzeller Ortsteil bereichert. Der Laden sei derzeit zwar geöffnet, die Situation für sie dennoch frustrierend. Ihre sonst angebotenen Veranstaltungen – egal ob Konzerte, Lesungen oder Theater – entfallen. „Was soll man aktuell auch auf einer Bühne machen?“, fragt sie sich selbst.

Veranstaltungen hatten sich so schön entwickelt

Die Künstlerin erzählt von ihrer schwierigen Situation: „Ich habe etwa 50 Sitzplätze. Wenn die Auflagen so bleiben, weiß ich auch nicht so recht, was ich machen soll“, sagt sie. Zum einen gehe ein Riesenumsatz verloren – vom Staat bekomme sie keinerlei Unterstützung .

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Zum anderen sei es bitter, da sich die Veranstaltungen in ihrem Atelier in der jüngsten Vergangenheit so schön entwickelt hatten: „Es ist hier in der Gegend zu einem Aushängeschild geworden. Die Teilnehmer haben mir ganz oft zurückgemeldet, dass diese einzigartige Mischung aus kultureller Veranstaltung sowie Küche und gemütlicher Bar ein ganz besonderes Erlebnis gewesen wäre.“

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Die Programme habe sie sonst immer auf vielen Märkten verteilt. „Die Veranstaltungen waren immer schnell ausverkauft“, sagt sie. Sogar Leute aus Donaueschingen oder Markdorf seien in der Werkstatt vorbeigekommen. Doch aktuell seien alle Märkte, an denen sie teilgenommen hätte, abgesagt worden. „Das ist schon hart“, sagt Victoria Graf. Generell habe die Künstlerin den Eindruck, dass die Krise die Kreativität vieler Künstler lahmlege: „Der eine oder andere ist derzeit in einer Schockstarre.

Bei der Website gefordert

Die Kunst muss auch einfach bis zum Schluss warten.“ Zumindest habe die Böhringerin in den vergangenen Wochen aber genügend Beschäftigung gehabt: „Ich habe mich um meine Website gekümmert. Da war ich bei den Texten und Bildern gefordert“, erzählt Victoria Graf.

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