Fast fünf Wochen haben alle, die auf die Höri wollten, einen großen Umweg in Kauf nehmen müssen. Denn die Verbindungsstraße, die Landstraße 192 zwischen Radolfzell und Moos, der kürzeste Weg auf die Höri, war wegen des Hochwassers gesperrt, die Straße in Teilen oder auch ganz geflutet. Während Autofahrern keine Wahl als der Umweg blieb, fuhren viele Fahrradfahrer kurzerhand an der Absperrung vorbei. Und das kostete 22 Radfahrern ein Bußgeld, denn die Polizei führte Kontrollen durch.
Laut Information des Polizeipräsidiums Konstanz hätten sich Bürgerinnen und Bürger beschwert, weil es durch die Radfahrer, die sich nicht an das Durchfahrverbot gehalten haben, zu gefährlichen Situationen gekommen war. Die Sperrung sei ausreichend gekennzeichnet gewesen, habe aber „diverse Radfahrer nicht sonderlich interessiert“, so die Polizeisprecherin Katrin Rosenthal.
Radfahrer gefährden den einseitigen Verkehr
Kurzzeitig war die Straße mittels einer Ampelschaltung für Autos einseitig befahrbar. Für Fußgänger und Radfahrer hingegen weiterhin gesperrt. Auch an dieses Verkehrsverbot hätten sich zahlreiche Radfahrer nicht gehalten, es sei zu gefährlichen Situationen gekommen, und es habe vermehrt Anrufe bei der Gemeinde Moos gegeben, so Rosenthal. Der Mooser Bürgermeister Patrick Krauss hingegen betont, er habe nicht um Kontrollen durch die Polizei Radolfzell gebeten.
Kontrolliert hatte die Polizei insgesamt vier Mal und dabei 22 Radfahrer ein Bußgeld auferlegt. Wer beim Durchradeln erwischt wurde, musste ein Bußgeld in Höhe von 25 Euro entrichten. Wurden die Radfahrer noch vor der Durchfahrt der gesperrten Straße angehalten, habe die Polizei „lediglich verkehrserzieherische Gespräche geführt und keine Verwarnungen erhoben“, informiert die Polizeisprecherin weiter.
Ein Vorwurf durch erwischte Radfahrer, die Stadt Radolfzell oder Gemeinde Moos würden sich durch die Kontrollen die Stadtkasse aufbessern, kann Katrin Rosenthal zumindest zum Teil entkräften. Wurde ein Radfahrer auf der Gemarkung der Gemeinde Moos erwischt, geht das Bußgeld an das Landratsamt. Findet der Verstoß auf der Gemarkung Radolfzell statt, bekommt die Stadt Radolfzell das Bußgeld. Große Haushaltslöcher sind auf jeden Fall nicht gestopft worden. Bei 22 Verstößen sind insgesamt 550 Euro eingenommen worden.