Wer nur schnell vorbeigeht, entdeckt im ersten Moment vielleicht gar keinen Unterschied. Denn dort, wo früher in Radolfzell das Eiscafé Cortina war, wandert auch jetzt wieder eine Kugel nach der anderen über die Theke. Doch spätestens auf den zweiten Blick wird klar: Hier hat sich einiges verändert – und zwar nicht nur der Name. „Peppe Eiscafé & Deli“ steht jetzt in großen Lettern an der Tür und auch das Personal ist ein anderes. Hier verkaufen von nun an Mona und Giuseppe Scarpello ihr selbstgemachtes Eis.

Dass sie das können, haben die beiden mit ihrer 2018 gegründeten Eismanufaktur „Peppe Gelato“ bewiesen. An ihrem Standort in Moos stellen sie nun schon über Jahre hinweg bio-zertifiziertes Speiseeis her. Nur wird das sonst direkt weiterverkauft, zum Beispiel an Supermärkte, Gastronomen und Cafés auf der Mainau und in Titisee. Nun beleben sie die Radolfzeller Innenstadt und gesellen sich zu anderen Eisdielen wie Fernando, Tiramisu und Lazzara.

Viele Sorten Eis gibt es zur Auswahl.
Viele Sorten Eis gibt es zur Auswahl. | Bild: Julia Mähl

Eröffnung war am 16. August

„Als wir uns für das Eiscafé entschieden haben, war das in erster Linie ein Herzensprojekt“, erzählt Mona Scarpello. „Von Anfang an haben wir gesagt, wir wollen das machen, haben uns aber nie rangetraut.“ Doch dann kam die große Chance: Als sich die Vorbesitzer des Ladens in der Poststraße 32 spontan entschlossen, den Eisportionierer niederzulegen, schlugen die Scarpellos zu. „Das Ganze ging ratzfatz“, so Mona Scarpello. „Am 29. Juli war die Schlüsselübergabe und innerhalb von zwei Wochen hatten wir alles so weit renoviert, dass wir loslegen konnten“, fügt sie hinzu.

Schon am 16. August fand die Eröffnung statt. Ein wenig Zeitdruck sei da aber auch dahinter gewesen, gesteht Scarpello. Denn zum einen müsse man die Sommersaison noch mitnehmen, zum anderen wollten die Neu-Besitzer unbedingt vermeiden, dass Passanten und ehemalige Stammkunden davon ausgingen, es gebe nun kein Eis mehr in der Poststraße.

Was bieten die beiden an?

Um zu wenig Kundschaft müssen sich die Scarpellos an diesem Tag allerdings nicht sorgen. Ein Kunde nach dem anderen steht hier in der Schlange, um sich für Eis – zum Teil auch vegan und glutenfrei –, Frozen Yogurt, Bubble Waffles oder Getränke anzustellen. Das Frozen Yogurt und die speziellen Waffeln mit bunter Füllung waren schon im Eiscafé Cortina ein echter Hit und werden deswegen auch bei „Peppe“ serviert, berichten die beiden.

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Wie das Kugel-Eis wird das Frozen Yogurt in der Manufaktur selbst hergestellt. „Wir haben hier eine Softeis-Maschine, in die kommt unser eigens hergestellter Mix rein“, sagt Mona Scarpello und erklärt: „Im Endeffekt ist das genau der gleiche Vorgang wie beim normalen Eis, nur dass es gleich nach der Herstellung verzehrt wird.“ Sprich, es wird in flüssiger Form eingefüllt und kommt gefroren wieder raus. „Das ist auch nicht so kalt dann – und je wärmer ein Eis ist, desto intensiver schmeckt es“, so Scarpello. Wer mag, könne es – wie auch die Waffeln – mit allerlei Zutaten verzieren, zum Beispiel frischen Beeren, Smarties und Saucen.

Auch das gibt es jetzt im Eiscafé zu kaufen: ein Iced Matcha Latte.
Auch das gibt es jetzt im Eiscafé zu kaufen: ein Iced Matcha Latte. | Bild: Julia Mähl

Ganz neu im Café ist aber etwas anderes: „Wir bieten hier jetzt auch Matcha an“, sagt Mona Scarpello. Das Getränk mit fein gemahlenem, japanischen Grüntee ist derzeit deutschlandweit sehr beliebt und werde auch von den Kunden in Radolfzell sehr gut angenommen. „Ich habe allein heute etwa zehn Stück davon gemacht. Grade in Kombi mit Fruchtpürees, zum Beispiel Erdbeere oder Mango, ist das ganz cool“, sagt sie.

Im Winter bleiben die Türen erstmal geschlossen

Spätestens im kommenden Jahr wollen die Scarpellos ihr Angebot noch erweitern – immerhin sei das „Peppe“ nicht nur Eiscafé, sondern auch Deli, also ein Feinkostladen. „Eigentlich wünschen wir uns, dass wir auch im Winter, also ganzjährig, geöffnet haben“, so Mona Scarpello. Weil sie allerdings keine Toiletten haben, werde es auch in der kalten Jahreszeit auf ein Stehcafé oder ein To-Go-Geschäft hinauslaufen.

Diesen Winter wird das „Peppe“ allerdings nochmal seine Türen schließen. „Geöffnet haben wir vermutlich bis Ende Oktober, das kommt aber ganz aufs Wetter an. Wenn bis spät in den Herbst noch die Sonne scheint und die Leute immer noch Lust auf Eis haben, lassen wir natürlich offen“, verspricht die Eiscafé-Besitzerin.

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Und wann geht es dann wieder weiter? „Man sagt ja immer: O bis O – Ostern bis Oktober. So wie auch die Sommerreifen draufkommen. Ich habe aber auch schon Jahre erlebt, da war es bereits im Februar richtig schön. Wenn das der Fall ist, würden wir auch schon früher wieder öffnen.“ Jetzt werde aber erstmal noch der Sommer zu Ende gemacht – solange hat das Eiscafé täglich noch von 12 bis 20 Uhr geöffnet.