Das Vokalensemble Gaienhofen (VEG) hat unter der Leitung von Siegfried Schmidgall gemeinsam mit Solisten und der Bodensee Philharmonie das Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy aufgeführt. Die zahlreichen Zuhörer in der Meinradskirche in Radolfzell sowie in der Liebfrauenkirche in Singen waren laut Mitteilung des Vokalensembles begeistert.
„Elias“ ist ein für seine Dramatik gefeiertes romantisches Oratorium, das 1846 uraufgeführt wurde. Der deutsche Komponist, Pianist und Organist Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) nutzte dafür Zitate aus dem Alten Testament. Beeindruckend sei der musikalische Spannungsbogen, mit dem der Komponist die biblische Geschichte um den Propheten Elias erzählt, heißt es in der Mitteilung. Der Chor, die Solisten und das Orchester hätten die Dürre und Wasserknappheit, die Anbetung Baals, die große Freude über das Regenwunder Gottes und die gewaltige Himmelfahrt des Propheten im flammenden Wagen zu einem musikalischen Erlebnis werden lassen.
Hörgenuss für die Besucher
Neben dem Orchester wird bei „Elias“ nicht nur den Solisten eine zentrale Rolle zuteil, es ist vor allem der Chor, der das Geschehen begleitet und kommentiert. Das Solisten-Quartett, perfekt zum Werk ausgewählt, habe einen Hörgenuss geboten, der in den Ohren der Zuhörer lange nachklingen werde, schreibt das Vokalensemble Gaienhofen. In der Titelrolle begeisterte Solist Markus Eiche (Bariton) mit hoher Rollenpräsenz und hinterließ einen nachhaltigen Eindruck. Eiche, der 1997 als Elias bei den Konzerten des VEG debütierte, präsentierte den Propheten stimmlich und optisch facettenreich und mit tiefen Emotionen. Julia Küsswetter (Sopran) überzeugte mit strahlender Höhe, traumhaft gesungenen Rezitativen und Arien, mal lyrisch rein als Engel und Knabe, dann als trauernde Mutter höchst dramatisch.
Franziska Gottwald (Mezzosopran/Alt), tauchte nuanciert mit wunderschönem Timbre tief in die jeweilige Stimmung des Werks ein, war fordernd als Königin und fürsorglich tröstend als Engel. Christopher Fischer (Tenor) meisterte sein Debüt in der Doppelrolle als König Ahab und Gefährte Obadjah mit Bravour und hoher Rollenpräsenz. Beeindruckend war das Zusammenspiel aller Beteiligten: Turba-Chöre, A-cappella-Passagen, Rezitative und anspruchsvolle Fugen, subtilstes Pianissimo und jubelndes Fortissimo – mühelos, rhythmisch präzise, intonationssicher und flexibel meisterten die 70 Chorsänger die großen stimmlichen Herausforderungen des Werks.
Unter der souveränen Gesamtleitung von Dirigent Siegfried Schmidgall war die Bodensee Philharmonie ein bewährter und verlässlicher Begleiter der Sängerinnen und Sänger. Mit langem, begeistertem Beifall bedankten sich die Zuhörer bei den Ausführenden für die beeindruckende Interpretation dieses fulminanten Werks und die ermutigende Botschaft: „Fürchte dich nicht, ich bin dein Gott.“