Singen hat sie schon, Radolfzell soll sie bekommen: die Ehrenamtsplattform Flexhero. Wie jüngst im Ausschuss für Bildung, Soziales und Sicherheit informiert wurde, soll sie das Ehrenamt stärken und für eine bessere Vernetzung zwischen Vereinen oder Institutionen und freiwilligen Helfern sorgen.

Freiwilligenbörse wird nicht mehr betrieben

„Wir alle wissen, dass ehrenamtliches Engagement ganz wichtig ist“, erklärte Petra Ott, Leiterin des Fachbereichs Partizipation und Integration, „aber gleichzeitig erleben wir eine ganz große Veränderung.“ Es brauche eine Vernetzung, Digitalisierung und ansprechende Medien. „Wichtig ist, dass wir die Vernetzung wieder zum Laufen bringen“, betonte Ott. Denn die Freiwilligenbörse Radeus des Mehrgenerationenhauses wird bereits seit längerer Zeit nicht mehr betrieben.

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Sie soll nun durch Flexhero ersetzt werden. Laut Petra Ott handelt es sich dabei um ein Verwaltungswerkzeug, das sowohl im Internet, als auch per App angeboten wird und die Kommunikation erleichtern kann. Wie in der Sitzung erläutert wurde, können Vereine und Institutionen darüber Projekte vorstellen und freiwillige Helfer dafür suchen. Bürger, die bei Flexhero registriert sind, sehen diese Aufrufe und können sich melden.

Damit sollen vor allem auch junge Menschen erreicht werden. „Das ist eine tolle Möglichkeit, sich spontan und temporär zu engagieren“, befand Bürgermeisterin Monika Laule. Wie sie auf Nachfrage von Susan Göhler-Krekosch (SPD) erklärte, können Helfer für ihr Engagement auch einen Nachweis erhalten.

Wer zahlt dafür?

Die Stadt Radolfzell übernimmt die Kosten in Höhe von 9300 Euro für eine Auftaktveranstaltung am Dienstag, 16. Januar, die unter anderem Vereine über die Plattform informieren soll. Weitere Themen sind Werbung und einmalige Implementierungszahlungen. Entsprechende Mittel werden für den Haushalt 2024 angemeldet. Wie die Stadtverwaltung berichtet, kann die Plattform aber bereits jetzt genutzt werden.

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Die laufenden Kosten in Höhe von jährlich 760 Euro werden von der Diakonie getragen, die das Mehrgenerationenhaus betreibt. Auch die weitere Unterhaltung der Plattform erfolgt seitens der Diakonie.

Vereine bestücken die Plattform selbst

Bernhard Diehl (CDU) betonte, es sei wichtig, dass die Plattform immer auf einem aktuellen Stand ist und alte Projekte gelöscht werden. Nina Herzog von der Stadtverwaltung werden die Projekte von den Vereinen oder Institutionen selbst eingepflegt. Allerdings behalte man die Plattform im Blick, um alte Einträge zu entfernen. „Wir denken aber, dass das ein Selbstläufer ist“, so Herzog.

Jürgen Keck (FDP) äußerte sich positiv zur Ehrenamtsplattform: „Ich verspreche mir einiges davon“, sagt er. Der FDP-Politiker betonte aber gleichzeitig, die Einführung von Flexhero solle die Stadt nicht davon abhalten, irgendwann auch eine Ehrenamtskarte einzuführen.

In einer früheren Version des Artikels hieß es, es sei noch unklar, wann die Ehrenamtsplattform eingeführt wird. Wie die Stadtverwaltung korrigiert, sei sie aber schon aktiv.