Das Thema Buchenseebad und die Zukunft der Einrichtung beschäftigt seit Monaten die Gremien. Auch in der jüngsten Sitzung des Güttinger Ortschaftsrats gab die Ausschreibung des Naturbad-Betriebs Anlass zur Diskussion. Aus diesem Grund ließ das Gremium, dieses Mal unter der Leitung der zweiten stellvertretenden Ortsvorsteherin Katharina Schmal, das Thema auf die Tagesordnung setzen.

Grund war eine Bekanntmachung von Angelique Augenstein, Dezernatsleiterin für Stadtentwicklung und Mobilität, im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung. Sie informierte die Stadträte, dass die Suche nach einem Pächter für das Buchenseebad erfolglos eingestellt werde. Der See werde als Badestelle eingestuft und der dafür notwendige Abbau und die Umzäunung der Infrastruktur in Auftrag gegeben. Eine Gelegenheit zu Nachfragen oder Stellungnahmen wurde den Stadträten nicht gewährt.

Kritik über die Kommunikation

Die Güttinger Ortschaftsräte wollen dies so nicht hinnehmen. „Wir kritisieren die unzureichende Kommunikation“, so Katharina Schmal. Die Ortschaftsräte hätten aus der Presse von dieser Entscheidung erfahren müssen, obwohl ihnen vorab zugesichert worden sei, dass sie über die Entwicklung der Ausschreibung auf dem Laufenden gehalten werden.

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Anlass zur Kritik war für die Räte zudem, dass laut Katharina Schmal die Ausschreibung lediglich über einen Zeitraum von zwei Wochen erfolgte und frühzeitig abgebrochen wurde. Dies widerspreche dem Gemeinderatsbeschluss vom Dezember, in dem eine Ausschreibung bis zum Saisonbeginn festgelegt wurde. Offizieller Saisonstart der Freibäder ist jedoch erst am 1. Mai. Ortschaftsrat Friedhelm Niewöhner brachte es auf den Punkt: „Es wurde im Dezember vereinbart, dass die Ausschreibung bis zu Beginn der Badesaison läuft, und das steht uns auch zu“.

Vergleich zu Böhringen

Auch inhaltlich gab es Anlass zur Kritik. So bemängelten die Räte, dass in der Ausschreibung ein Richtpachtwert genannt wurde, obwohl die Nennung eines Werts nicht vorgesehen war. Genannt wurde der Betrag von 15.000 Euro.

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Ortschaftsrat Stefan Hirt zog den Vergleich zur im vergangenen Jahr erfolgten Ausschreibung zur Verpachtung des Böhringer Sees. Hier hätten sich auch zunächst keine Bewerber gemeldet, erst nachdem der Richtwert aus der Ausschreibung entfernt worden sei, seien Bewerbungen eingegangen. Zudem sei in Böhringen die Verpachtung erst nach drei Ausschreibungen im Mai erfolgt. „Es ist durchaus möglich, dass sich auch für das Buchenseebad noch Bewerber melden, wenn man den Verlauf in Böhringen betrachtet“, so Hirt.

Ausschreibung soll sofort weiterlaufen

Die Ortschaftsräte stimmten einstimmig dem Antrag zu, dass das Naturbad sofort wieder ausgeschrieben werden und die Ausschreibung ohne Richtwert erfolgen soll. Zudem möchten die Räte über den Verlauf der Ausschreibung informiert werden. Besonders für den Fall, dass sich kein Bewerber findet, möchten sie informiert werden, bevor weitere Maßnahmen in die Wege geleitet werden.

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Des Weiteren stellen die Räte den Antrag, dass bezüglich des Holzstegs eine Prüfung beauftragt werde. Auch wenn der See zur Badestelle zurückgestuft werde, sollte der Steg nicht Teil der Rückbau-Maßnahmen sein.

Bereits vergangene Woche hatte das Vorgehen in der Stahringer Ortschaftsratssitzung für Diskussionen gesorgt. Die Stahringer Räte stimmten einstimmig dem Antrag zu, dass die Verwaltung sich an den Gemeinderatsbeschluss vom Dezember halten und die Ausschreibung bis zu Beginn der Badesaison offen lassen soll.