Radolfzell will die Radfahrqualität und Radfahrsicherheit in Böhringen verbessern. Das hatte die Stadt schon in der Vergangenheit angekündigt. Unter anderem sollen Radfahrer in Richtung Böhringen mit einem Radaufstellstreifen zur Einmündung in den Jakobushof geführt werden – also mit einem Bereich auf der Fahrbahn, der speziell für Fahrradfahrer angelegt wird. Doch genau an diesen Plänen kam im Mai im Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik Kritik auf. Es wurde der Prüfauftrag gestellt, ob es sich wirklich um eine sichere Lösung für Radfahrer handelt. Die Stadt hat daraufhin die Planung überarbeitet – und einen neuen Vorschlag dem Ausschuss jüngst erneut vorgelegt.

Keine Empfehlung für drei Varianten

Zunächst einmal sprach sich Kristof Ehrlich, Radkoordinator der Stadt, jedoch gegen mehrere zuvor im Ausschuss vorgeschlagene Maßnahmen aus. Ein Umbau der Kreuzung, sodass der Verkehr von einer Ampel gesteuert werden würde, habe den Nachteil, dass zunächst eine Verkehrserhebung in Auftrag gegeben werden müsse. Dadurch könne der ursprüngliche Zeitplan nicht mehr eingehalten werden. „Das Projekt müsste dann um ein Jahr verschoben werden“, erklärte Ehrlich.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch bei einem Umbau der Kreuzung zu einem Kreisverkehr wäre eine Verkehrserhebung nötig, zudem gebe es keine Vorteile für Radfahrer. Und bei einer Aufhebung der Linksabbiegespur und der Errichtung einer Mittelinsel bräuchte es unter anderem Grunderwerb, da Rad- und Fußweg nördlich der Bodenseestraße in die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen erweitert werden müssten. Außerdem sei auch dabei eine Verkehrserhebung nötig.

Diese Schutzstreifenführung plant die Stadt in Böhringen. An der Bodenseestraße ist der ursprüngliche Plan für den Radaufstellstreifen ...
Diese Schutzstreifenführung plant die Stadt in Böhringen. An der Bodenseestraße ist der ursprüngliche Plan für den Radaufstellstreifen zu sehen – dieser soll nun noch rot eingefärbt und besser sichtbar gemacht werden | Bild: Schönlein, Ute

Was jetzt kommen soll

Die Stadtverwaltung schlug daher als schnell umsetzbare Lösung eine dauerhafte Verkehrsüberwachung durch eine weitere Kamera in der bereits vorhandenen Blitzeranlage vor. Zudem soll der geplante Radaufstellstreifen rot eingefärbt werden, damit er besser zu sehen ist. Und in der Leitmarkierung sollen Markierungsnägel mit Reflektoren und Fahne angebracht werden – auch das soll die Sichtbarkeit der Fahrbahntrennung erhöhen.

Das könnte Sie auch interessieren

Erwartet werden dafür Kosten in Höhe von rund 47.000 Euro, die für den Haushalt 2024 angemeldet werden sollen. Das ist günstiger als die anderen Vorschläge, diese hätten voraussichtlich zwischen 50.000 und und 350.000 Euro gekostet. Das Gremium stimmte für die Umsetzung dieses Vorschlags.