Mit der Radfahrqualität und Radfahrsicherheit in Böhringen geht es voran. Etliche vorgesehene Maßnahmen, die für den Ortschaftsrat hohe Priorität haben, können 2024 baulich umgesetzt werden, nachdem vor wenigen Tagen die Förderzusage des Landes eintraf. Die Aufnahme ins Bundesprogramm steht noch aus. Insgesamt kann Böhringen für die Optimierung der Radverkehrsführung mit 445.000 Euro rechnen bei kalkulierten Baukosten von 586.000 Euro. Die Differenz ist zur Anmeldung im Haushalt 2024 vorgesehen, damit dann Gelder der Stadt zur Verfügung stehen.

Zweirichtungsradwege sollen aufgehoben werden

Obwohl 2020 und 2021 an der Engstelle auf Höhe Bäckerei und Metzgerei durch Schutzstreifen die Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern fast vollständig beseitigt wurden, gibt es bei der geänderten Radverkehrsführung an der Ortsdurchfahrt immer noch Mängel. Die Radverkehrsführung ist nicht einheitlich und auf den noch bestehenden Zweirichtungsradwegen lauert an Einmündungen und Grundstückausfahrten Gefahrenpotential.

Das könnte Sie auch interessieren

Wie Kristof Ehrlich, der Radkoordinator der Stadt, jüngst im Ortschaftsrat ausführte, ist geplant, die noch vorhandenen Zweirichtungsradwege zwischen den Ortseingängen West und Ost komplett aufzuheben. Die Radwege auf der Nordseite vor und im Anschluss des bereits angelegten Schutzstreifens im Bereich Ortsmitte werden zu Einrichtungsradwegen umfunktioniert. Das heißt: Die Markierungen werden entfernt und die Beschilderungen angepasst.

Schutzstreifen sollen entstehen

Der aus Singen kommenden Radverkehr soll auf der Südseite der Ortsdurchfahrt (Singener Straße) von der Einmündung Freiheitsstraße bis zum Ortseingang Ost durchgängig über Schutzstreifen geführt werden. Derzeit gibt es auf dieser Seite nur einen kurzen Abschnitt mit Schutzstreifen direkt in der Ortsmitte.

Bereits deutlich vor der Einmündung Freiheitsstraße, wo die Überführung des Richtungsradweges auf den neuen Schutzstreifen geplant ist, soll der Radverkehr auf Fahrbahnniveau gebracht werden, die zu überfahrenden Borde abgeflacht werden. Die Radverkehrsfurt wird sowohl an dieser Einmündung wie auch an der Einmündung Rickelshauser Straße rot eingefärbt. Dort knüpft der neue Schutzstreifen an den schon bestehenden an. Auf Höhe der alten Querungsstelle (Einmündung Rommelstraße) wird der Schutzstreifen entsprechend fortgesetzt.

Das könnte Sie auch interessieren

Radfahrer in Richtung Radolfzell werden rechtzeitig vor der Einmündung zum Jakobushof auf die entsprechende Linksabbiegespur geführt. In diesem Bereich ist ein Radaufstellstreifen vorgesehen – also ein Bereich auf der Fahrbahn, der speziell für Fahrradfahrer angelegt wird. Dafür muss die Fahrbahn in Richtung Norden verbreitert werden.

Sowohl Ortschaftsrat Wolfgang Tietze (FDP) wie auch Ortschaftsrätin Heike Suhr (Freie Wähler) bezweifeln, dass der Aufstellstreifen angenommen wird. Ihnen wäre ein Zebrastreifen, wo der Radfahrer absteigt, lieber als eine Linksabbiegespur.

Schutzstreifen auf der Südseite der Ortsdurchfahrt

Bild 1: Geldsegen für Böhringen: Hier sollen Radfahrer bald sicherer fahren können
Bild: Schönlein, Ute

Räte schlagen Änderungen vor

Wie Kristof Ehrlich berichtete, soll zudem der gemeinsame Rad- und Gehweg entlang der Bodenseestraße zwischen Radolfzell und Böhringen auf eine Breite von drei Metern ausgebaut werden. Die zu erweiternden Flächen südlich und nördlich des bestehenden Weges seien in städtischem Eigentum, so dass Grunderwerb nicht erforderlich sei. Auch die Belange von Natur und Landschaft stünden dem Vorhaben nicht entgegen. Ortschaftsrat Edgar Weidele (CDU) schlug vor, den Radweg in diesem Zuge höherzulegen, da er oftmals unter Wasser steht.

Das könnte Sie auch interessieren

Gemeinderat Jürgen Keck (FDP) fände eine Höherlegung für bessere Licht- und Blendschutzverhältnisse wichtig. Das sei aber sicherlich nicht machbar, so Kristof Ehrlich, da es den Kostenrahmen sprengen würde.

Das Vorhaben gehöre zu den priorisierten Maßnahmen im Radverkehrskonzept der Stadt, denn die Route zwischen Radolfzell und Böhringen zähle zu den aufkommensstarken Strecken. Den Knoten Bodenseestraße/Steißlinger Straße passieren demnach täglich 117 Fußgänger und 804 Radfahrer. Die Strecke besitzt als lokale Hauptroute sowie als überregionale Route im RadNETZ-BW eine hohe Relevanz.