Mit Wirtschaftsförderung kennt sich Radolfzells Oberbürgermeister Simon Gröger aus. Vor seiner Wahl hat er diesen Job in der Stadt Tuttlingen gemacht. In Radolfzell hat er diese Aufgabe im Organigramm als Stabstelle „Wirtschaftsförderung und Liegenschaften“ in seinen unmittelbaren Einflussbereich eingebunden.
Ein Wirtschaftsförderer, so sagt Gröger, müsse einen unmittelbaren Zugang zu den Grundstücksdaten haben. Nur so könne er als kompetenter Partner gegenüber der freien Wirtschaft auftreten.
Nachdem Sarah Stadelhofer-Komar als Wirtschaftsförderin die Stadtverwaltung wieder in Richtung Automobilindustrie verlassen habe, hat Simon Gröger nun den neuen Leiter der Stabstelle Wirtschaftsförderung und Liegenschaften präsentieren können. Es ist Manuel Kern, 36 Jahre alt, der noch bei der Stadt Mengen beschäftigt ist und zum 15. August nach Radolfzell wechseln will. Emanuel Flierl bleibt Teamleiter Liegenschaften.
Wechsel in die größere Stadt
Der zweifache Vater Manuel Kern hat Betriebswirtschaft in Sigmaringen und Innsbruck studiert, hat vor siebeneinhalb Jahren in der 10.000-Einwohner-Stadt Mengen die Stelle als Wirtschaftsförderer angetreten. Der Wechsel in die 32.000-Einwohner-Stadt Radolfzell und auf eine Leitungsfunktion, in der er für 13 Mitarbeiter zuständig ist, sei für ihn eine sehr reizvolle Aufgabe: „Radolfzell ist ein prosperierender Standort mit schönen Themen.“
Großes Bewerberfeld
Gröger hat bei der Vorstellung von Manuel Kern betont, dass er sich gegen ein großes Bewerberfeld durchgesetzt habe. Auch rathausintern habe es Bewerbungen gegeben. Für den OB mitentscheidend war, dass Kern über die „gängigen Fördermittel im Bilde ist“.
Von ihm als Wirtschaftsförderer erhofft sich Gröger ein Selbstverständnis, dass die Verwaltung sich attraktiv um die Unternehmen kümmern müsse. „Wir müssen Radolfzell für die Zukunft im Wirtschaftsbereich fit machen“, sagt Gröger. Für sich nimmt der OB in Anspruch: „Wirtschaftsförderung bleibt Chefsache.“
Zuerst will sich Kern bei den Unternehmen in der Stadt vorstellen und Kontakte mit der Hochschule in Konstanz sowie der IHK und Handwerkskammer knüpfen. Konkrete Aufgaben hat der OB auch genannt.
Das mit erneuerbaren Energien betriebene Gewerbegebiet Blurado müsse beweisen, dass das Konzept von den Firmen angenommen werde. „Und wir müssen noch nachhaltiger nach den Ansiedlungsmöglichkeiten in Bestandsflächen schauen“, sagt Gröger. Auch muss der neue Leiter der Stabstelle Wirtschaftsförderung und Liegenschaften die Großprojekte Gleisdreieck und Schochareal betreuen.