Zur Blutspendeaktion im Radolfzeller Milchwerk kamen mehr Personen, als der Ortsverband des Deutschen Roten Kreuz (DRK) erwartet hatte. Auch wenn Kliniken wegen der Corona-Pandemie geplante Eingriffe verschoben haben, werden weiterhin Blutpräparate zur Versorgung von Patienten in akuten Notsituationen sowie für chronisch Erkrankte dringend benötigt.
Risiken minimieren
Um Ansteckungen mit dem Corona-Virus zu verhindern, hatte sich der Blutspendedienst des DRK Baden-Württemberg Hessen strenge Regeln auferlegt. Auch das DRK hatte Sorge zu tragen, dass die Mindestabstände zu den Menschen eingehalten wurden, um Risiken einer Infektion zu minimieren. „Inklusive dem Blutspende-Team dürfen sich im Milchwerk nur 60 Personen gleichzeitig aufhalten“, erläuterte Christina Hohner.
Die Referentin beim Blutspendedienst organisiert die Termine im Landkreis Konstanz und verschickt Einladungen zur Blutspende. Sie ermittelt die freien Räume in den Gemeinden und mobilisiert die freiwilligen Mitarbeiter aus den Ortsvereinen für die Blutspende Vorort. Spender konnten sich vorab via Internet einen Termin reservieren lassen.

„Die Blutspende-Termine laufen trotz Corona-Pandemie gut“, sagte Krankenschwester Marianne Hertrich. Für sie selbst mache diese besondere Zeit keinen Unterschied zu früher. „Wenn wir alle Angst hätten, so könnten wir das nicht machen“, erläuterte sie. Acht hauptberufliche Krankenschwestern und acht Helfer des DRK Ortsverbands kümmerten sich um die Blutspender. Hinzu kamen zwei Laborkräfte und vier Ärzte.
Lange Schlange vor Milchwerk
Vor dem Milchwerk warteten Spender wegen dem gebotenen Abstand in einer langen Reihe auf den Zutritt. Im Foyer ermittelte als erstes ein Mitarbeiter die Körpertemperatur. Blutspender gaben Auskunft, ob sie sich innert den vergangenen vier Wochen in einem Risiko- und Sperrgebiet aufhielten. Lag die Messung der Körpertemperatur unterhalb von 37,5 Grad Celsius, konnten sich die Spender nach einer Händedesinfektion an eine eigens dafür vorgesehene Station anmelden. Für das Ausfüllen der Formulare bekam der Spender einen Stift geschenkt.
Sicherheit für alle Seiten
Überall wurde auf Abstand geachtet. Nach dem Ausfüllen des Formulars ging der Blutspender zur Laborstation, zum Arzt, zur eigentlichen Blutabnahme sowie in den Ruhebereich. Jede Station wurde für die Wartezeit mit deutlich größeren Mindestabständen angelegt. Ehrenamtliche Mitarbeiter und das Personal des Blutspendediensts waren jeweils mit einer Maske ausgestattet. Der Mitarbeiter beim Erstkontakt mit den Blutspendern waren zusätzlich mit einem Gesichtschild aus Plexiglas ausgerüstet.
„Nach der Anmeldung und dem Ausfüllen des Formulars werden an den Laborstationen der Blutdruck sowie der Eisengehalt im Blut gemessen“, erläuterte der DRK-Einsatzleiter der Radolfzeller Ortsgruppe, Sebastian Lipinski. Vier Ärzte des Blutspende-Teams ermittelten in einem persönlichen Gespräch medizinisch relevante Informationen der Blutspender. Sie entschieden im Anschluss daran über die Tauglichkeit des Spenders für die tatsächliche Blutabnahme. Nach der Freigabe legten sich die Spender auf eine von 16 vorbereiteten Liegen. Krankenschwestern des Blutspende-Teams nahmen mit Handschuhen und Mundschutz ausgestattet das Blut ab. Auch hier war die Sicherheit wichtig.
Zügiger Ablauf
Gelangte ein Spender in das Gebäude des Milchwerks, so verliefen die einzelnen Durchgänge an den Stationen zügiger als sonst. Der DRK-Blutspendedienst vermied ebenso die potentiellen Massenansammlungen beim geselligen Zusammensitzen nach dem Blutspende-Termin: Anstelle des üblichen Imbisses nach der erfolgreichen Blutspende erhielt jeder Spender als Dankeschön eine Schachtel Schokoladenkonfekt zum Mitnehmen.