Für junge Familien ist der Mangel an Kindergarten- und Kitaplätzen in Radolfzell mittlerweile ein alter Hut. Seit Jahren hinkt die Stadt den Anforderungen hinterher. Um den dringendsten Bedarf in den nächsten zwei Jahren besser decken zu können, hat man sich nun entschlossen, an der Hebelstraße Module aufzustellen, die für zwei Jahre angemietet werden.
Nur wenig wirklich neue Kita-Plätze
Bei Bedarf kann dieser Zeitraum um ein Jahr verlängert werden. Mit den Containern, die in den vergangenen Tagen dort mittels eines Krans platziert wurden, wird Platz für insgesamt 75 Kinder geschaffen. Diese werden dort ab dem kommenden Jahr in drei Gruppen betreut. Doch der Bestand an neuen Kita-Plätzen wächst nur um eine einzige Gruppe. Zwei Gruppen aus dem Pfarrsaal in Böhringen, für die dort nur eine Notlösung bestand, werden in die Hebelstraße umziehen.

Die Übergangslösung mit den 42 Modulen in der Hebelstraße hatte der Gemeinderat in der Sitzung am 20. Februar beschlossen. Oberbürgermeister Simon Gröger sagte jetzt bei den Aufstellarbeiten vor Ort: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, baulich eine schnelle Lösung zu finden, damit mehr Betreuungsplätze für Kinder entstehen, die wir dringend benötigen. Ziel ist, den aktuellen Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen kurzfristig zwar mit der Modulbaulösung zu decken, mittelfristig aber einen Vermögensaufbau durch Neubauten und Erweiterungsbauten für die Stadt Radolfzell zu schaffen.“
Es fehlt an Räumen und Personal
Die Kita in der Hebelstraße ist deshalb nur eine Übergangslösung. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass weitere Möglichkeiten und Standorte zur Herstellung ortsfester und dauerhaft nutzbarer Räumlichkeiten für fehlende Kinderbetreuungsplätze geprüft werden.
Auch die Fläche in der Hebelstraße mit ihrem Bolzplatz kommt als ein möglicher Standort für eine längerfristige Lösung in Frage. Unabhängig von den fehlenden Gebäuden hat die Stadt Radolfzell zudem das Problem, die vorhandenen Stellen der Erzieher zu besetzen. Der Personalengpass besteht bereits jetzt – noch bevor die neue Kindertagesstätte überhaupt in den Betrieb geht.