Das Bild irritiert auf einer Weihnachtskarte, die Bäume scheinen zu brennen und zwischen den Ästen lugen gespenstische Gesichter hervor. Das Bild heißt „Weihnachtsschrecken 2021“ und illustriert den Schrecken, der an Weihnachten im vergangenen Jahr die Welt beherrschte: Corona. Gemalt hat das Bild Wilma Keulertz, die 92-jährige ist mit diesem Werk erste Preisträgerin beim Bundeskunstpreis für Menschen mit Behinderung in diesem Jahr in Radolfzell geworden. Verschickt hat dieses Bild als Weihnachtskarte die SPD-Bundestagsabgeordnete Lina Seitzl aus Konstanz. Sie war Schirmherrin des Wettbewebs in diesem Jahr. So passt der Weihnachtsschrecken 2021 mit der Weihnachtskarte 2022 zusammen.

Die Weihnachtskarte 2022 von Lina Seitzl mit dem Bild „Weinachtsschrecken 2021“ von Wilma Keulertz, die darin ihre Angst vor ...
Die Weihnachtskarte 2022 von Lina Seitzl mit dem Bild „Weinachtsschrecken 2021“ von Wilma Keulertz, die darin ihre Angst vor Corona verarbeitete. | Bild: Becker, Georg

Zusammen mit der Weihnachtskarte hat Schulleiter Markus Zähringer wieder den Jahreskatalog des Berufsschulzentrums Radolfzell in die Redaktion gesandt. Der Hingucker schlechthin ist das Dezemberblatt 2023. Schüler Rufus Plaga hat die Seite mit einer Schneekugel auf der Radolfzeller Mole gestaltet. In der Schneekugel leuchtet das Radolfzeller Münster als Miniatur und eine Dampflokomotive zieht ihre Kreise. Keine Frage, die Narren finden das Kalenderblatt „Narri Narro“ im Februar wahrscheinlich besser.

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Epples Gedicht trifft Weihnachtsszene

Wie immer hat CDU-Stadtrat Christof Stadler zu seiner Weihnachtskarte was zu erzählen. Er hat im Advent den Maler, Dichter und früheren Lehrer Bruno Epple in seinem Domizil auf der Höri besucht. Stadler zitiert in seiner Weihnachtspost Epples Gedicht „Lehm in Händen“ und hat für die Karte eine von Epple aus Lehm geformte Weihnachtsszene fotografiert.

Eine Krippe oder klassische Weihnachtsdarstellung sei es nicht, schreibt Stadler: „Maria und Josef präsentieren sich auf dem Weg. Maria umfängt mit ihren Händen das gewickelte Kind, welches in frühchristlicher Tradition aufrecht in ihrem Schoß steht.“

Aus Lehm hat der Maler und Dichter Bruno Epple diese Szene mit Josef, Maria und dem Jesuskind geformt.
Aus Lehm hat der Maler und Dichter Bruno Epple diese Szene mit Josef, Maria und dem Jesuskind geformt. | Bild: Stadler, Christof

So wird die Weihnachtspost lehrreich. Und auch dieser Hinweis vielleicht für einen kleinen Ausflug zu diesen Werken von Bruno Epple fehlt nicht: „Ein bemalter Bibelzyklus befindet sich seit einigen Jahren in der Wangener Kirche“, schreibt Stadler.