Mit dem Wirtschaftsforum 2021 fand am Freitag eine der ersten Veranstaltungen des Jahres im Radolfzeller Milchwerk statt. Die diesjährige Veranstaltung der Wirtschaftsförderung verstand sich gleichzeitig als Vor-Eröffnung der Ausstellung Wirtschaft und Zukunft, die im Rahmen des Baden-Württemberg-Tages im Milchwerk aufgebaut war. Darin gaben die Sponsoren der Heimattage einen Einblick, wie sich Menschen in Zukunft ernähren, kleiden, bewegen und arbeiten werden.
Die Veränderungen stellen den Wirtschaftsraum Bodensee vor große Herausforderungen. Bei dem Wirtschaftsforum sollten Antworten aus Sicht der Wirtschaft, Politik und Wissenschaft aufgezeigt werden, wie die Region zukunftsfähig bleiben kann. Bisher war sie das dank zahlreicher innovativer Unternehmen, aber auch ortsansässiger Wissenschaftler. Einer davon, der Ornithologe und Direktor des Max-Planck-Institutes für Verhaltensforschung, Martin Wikelski, zeigte auf der Veranstaltung via Live-Schalte nach Italien eine mögliche Vernetzung der verschiedenen Disziplinen auf.

Von Seiten der Politik informierte Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg, über die Maßnahmen, mit denen man die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft erhalten und steigern möchte. Insbesondere mit Fördergeldern sollen die Unternehmen und Institutionen unterstützt werden, sagte er.
Digitalisierung und mehr Wohnraum notwendig
In einer Diskussionsrunde, die Walther Rosenberger, der Leiter der SÜDKURIER-Wirtschaftsredaktion, moderierte, erläuterten verschiedene Vertreter der heimischen Wirtschaft, wo sie besonderen Veränderungsbedarf sehen. So erklärte Claudius Marx, Hauptgeschäftsführer IHK Hochrhein-Bodensee, dass man die „Digitalisierung aktiver angehen“ müsse und dass die Region weiter „Mitarbeiter und Zuwanderung benötigt“.
Für den Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, Georg Hiltner, sei „mehr bezahlbarer Wohnraum notwendig“. Und die Thurgauer Kantonsrätin Kristiane Vietze wünschte sich für den Wirtschaftsraum Bodensee mehr „grenzüberschreitende Zusammenarbeit“, wie sie in der Diskussion erläuterte.