Dass es für die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Fitnessstudio in Neu-Bohlingen einen 24-Stunden-Sicherheitsdienst gibt, hatte in der Vergangenheit bereits für Diskussionen gesorgt. Zumal die Kosten mit rund 465.962 Euro hoch waren. Doch dass der Einsatz von Sicherheitspersonal an sieben Tagen in der Woche und für 24 Stunden am Tag mit jeweils zwei Personen nötig ist, das betonte die Stadt immer wieder.
In einem Tätigkeitsbericht Ende 2024 wurde von verschiedenen Vorfällen in der Unterkunft berichtet. In sechs Monaten habe der Sicherheitsdienst etwa in 54 Fällen wegen stark aggressiven Verhaltens der Bewohner eingreifen müssen, in 38 Fällen sei es zu einer Schlägerei gekommen und jeweils 17 Mal habe die Polizei und der Rettungsdienst zu Hilfe geholt werden müssen. Viele weitere Konfliktsituationen seien durch das Einschreiten des Sicherheitsdienstes im Vorfeld beendet worden.
Nun ist der Vertrag mit dem Sicherheitsdienst aber ausgelaufen, ab Mai muss die Dienstleistung erneut vergeben werden. Thematisiert wurde das jüngst im Gemeinderat.
13 Angebote nach Ausschreibung
Schon im Januar war die Dienstleistung von der Stadt EU-weit ausgeschrieben worden, wie aus den Sitzungsunterlagen hervorgeht. Daraufhin seien insgesamt 13 Angebote eingegangen. Das wirtschaftlichste Angebot stammte von der Firma Togetherwork GmbH aus Mannheim, es sieht Kosten in Höhe von insgesamt rund 445.810 Euro für zwölf Monate vor. Das ist etwas günstiger als der Preis, den die Stadt zuletzt zahlen musste, auch ist die Firma eine andere als die bisherige.
Der Gemeinderat stimmte der Vergabe der Dienstleistung an die Firma bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen mehrheitlich zu. Die dafür zusätzlich nötigen Mittel in Höhe von 84.528 Euro für die Sicherheitsdienstleistungen bis Ende 2025 werden überplanmäßig bewilligt. Ursprünglich hatte der Ansatz der Stadt nämlich bei 368.000 Euro gelegen. Der Mittelbedarf in Höhe von 148.604 Euro, der von Januar bis Ende April 2026 fällig wird, muss für den Haushalt 2026 angemeldet werden.