Mit Erzählungen von Onkels und deren Kumpels habe es angefangen, sagt der 28-jährige Reichenauer Philipp Wood. Diese hätten geschwärmt von ihren früheren Kreidler-Zeiten, und dass die Mopeds mehr als 100 km/h gefahren seien.

Kreidler Florett RS Baujahr 1968

Und als dann die Mofa-Clique, mit der Wood unterwegs gewesen sei, mit 15, 16 Jahren größere, stärkere Maschinen gewollt habe, habe er sich für ein altes Zweirad entschieden: ein Kreidler Florett RS mit 50 Kubikzentimeter und fünf PS, Baujahr 1968. „Es war ein Schrotthaufen“, berichtet Wood schmunzelnd, aber: „Ich bin ein leidenschaftlicher Schrauber.“ Schon mit 12, 13 Jahren habe er Fahrräder selbst gebaut. Und so restaurierte er auch das alte Kreidler-Moped.

Allerdings habe er dieses damals nur bis maximal 75 km/h aufmotzen können – während seine Kollegen mit modernen Mopeds und größeren Motoren deutlich schneller unterwegs waren. „Wenn wir auf Tour gegangen sind, sind die anderen voraus und ich bin hinterher gezuckelt“, erzählt er schmunzelnd. Und: „Mittlerweile habe ich es geschafft, dass sie über 100 läuft“, fügt der Werkzeugmachermeister an.

„Man sieht was von der Landschaft“

Mit 18 Jahren habe er sich dann zwar ein Auto gekauft, aber: „Das Mopedfahren ist geblieben“, sagt Philipp Wood. Es sei sein Hobby, alte Mopeds aus den 1950er- und 1960er-Jahren aufzumöbeln – alles Kreidler Florett. „Ich habe mich den 50 Kubik verschrieben. Das macht am meisten Spaß.“

Er finde das entschleunigend, auch wenn die alten Mopeds heute schneller fahren. Das sei einfach anders als zum Beispiel mit dem Motorrad. „Man sieht was von der Landschaft und nicht nur Straße“, erklärt der 28-Jährige. Am liebsten fahre er damit in den Schwarzwald, das sei eine schöne Strecke. Und die alten Kreidler seien oft ein Blickfang. „Da stehen Menschentrauben drum herum.“

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Wie viele restaurierte Kreidler-Mopeds er mittlerweile hat, will Philipp Wood nicht verraten. „Ein paar“, sagt er lachend. Aber verkaufen wolle er diese nicht. „Ich behalte alle. Da steckt so viel Herzblut drin.“