Anfang März brannte das Schilf auf der Reichenau an drei Stellen lichterloh. So fielen am Abend des 7. März etwa 800 Quadratmeter den Flammen zum Opfer. Dabei waren mehrere Feuer ungefähr gleichzeitig an verschiedenen Orten ausgebrochen. Unter anderem deshalb vermutet die Polizei, dass die Brände durch Menschenhand verursacht wurden.

„Es gibt immer noch die Vermutung von absichtlicher Brandstiftung“, teilt Markus Schlatter, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Einsatz, das die Ermittlungen aufgenommen hat, auf SÜDKURIER-Nachfrage mit. „Da der Brand an mehreren Stellen gleichzeitig entstanden ist, kann man davon wohl ausgehen.“ Doch ein Verdächtiger konnte auch zwei Wochen danach noch nicht ermittelt werden.
Wie genau das Feuer ausgebrochen war, blieb zunächst ebenfalls unklar. Weitere konkrete Hinweise besitzt die Polizei ebenfalls nicht, weshalb man weiterhin die Bevölkerung um Mithilfe bittet. Zeugen, die etwas Verdächtiges beobachtet haben, sollen sich bei den Beamten unter der Telefonnummer 07531 59020 melden.
Was war genau geschehen?
Über 30 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Reichenau waren am 7. März im Einsatz, um die Flammen mit Feuerpatschen und Wasser zu bekämpfen. 800 Quadratmeter Schilf wurden jedoch ein Raub der Flammen. Das Polizeipräsidium Einsatz schätzt den entstandenen Schaden auf knapp 2000 Euro. Allerdings seien auch Tiere in Mitleidenschaft gezogen worden und auch für das Ökosystem sei ein solcher Brand gefährlich.
Dieser Schaden sei schwer zu beziffern, auch wenn das Feuer Anfang März weniger Flora und Fauna als der große Brand im März 2022 vernichtet hat. Zum Vergleich: Im selben Monat des Vorjahres verbrannten rund 25.000 Quadratmeter Schilf durch einen einzigen Brandherd. Damals konnte der Verantwortliche gefunden werden: Ein 45-Jähriger hatte ein Lagerfeuer entzündet, das außer Kontrolle geraten war.
In diesem Jahr konnten die Brände, einer war in den Nähe von Wohnhäusern ausgebrochen, relativ schnell unter Kontrolle gebracht werden. Knapp eineinhalb Stunden nach dem Ausbruch waren alle drei Brandherde gelöscht. Doch dieser Zustand war nur von kurzer Dauer, so wurde die Feuerwehr am selben Abend erneut zum Brandeinsatz alarmiert worden. Anwohner hatten Glutnester entdeckt, die die Freiwillige Feuerwehr Reichenau erneut ablöschte.