Für die Fußballer des FC Rielasingen ist es ein Albtraum: Die Heizung im Clubheim des FC Rielasingen läuft nur noch im Notbetrieb und ist nicht mehr zu reparieren. Wenn die Heizung ausfällt, wird es nicht nur den Gästen in der Gastronomie „Pille‘s Treff“ kalt werden, die Kicker könnten dort auch nicht mehr duschen. Damit sah sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vor ein Dilemma gestellt.
Denn andererseits ist das Clubheim des FC Rielasingen absolut sanierungsbedürftig. Jeder Cent, den man da hineinsteckt, ist eigentlich zu viel. So wie sich die Situation derzeit darstellt, sprechen die Zeichen für einen Neubau, wurde in der Sitzung deutlich. Ob es diesen geben wird, und wenn ja, wann und wo – das steht noch in den Sternen. Gespräche darüber sollen aber in Kürze mit dem FC geführt werden.
Neue Heizung soll mobil sein
Dass man auf gar keinen Fall um eine neue Heizung herumkommt, sei aber unumstritten. Sinn ergeben soll der Ersatz aber auf jeden Fall, waren sich die Stadträte einig. Andreas Gerlach vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Arlen hat sich in den vergangenen Monaten auf die Suche nach Lösungen gemacht. Sein Vorschlag: Die neue Heizung sollte man auf jeden Fall auch in ein eventuelles neues Clubheim umziehen können.
Fünf Heizvarianten stellte der Ingenieur in der Sitzung vor. Er plädierte – versehen mit dem Hinweis auf die Verantwortung einer Kommune gegenüber Klima und Umwelt – für eine CO2-neutrale Holz-Pelletheizung in Kombination mit einer thermischen Solaranlage. Mit Kosten von 110.000 Euro in der Anschaffung, die Förderung bereits abgezogen, ist sie etwa 75.000 Euro teurer als eine neue Gas-Brennwertheizung. Dafür wäre sie aber bei einer angesetzten Laufzeit von fünfzehn Jahren Betriebskosten um 10.000 Euro pro Jahr billiger, erklärte Gerlach.
Das Gremium folgte Gerlachs Empfehlung allerdings nicht. Nach zweistündiger Diskussion entschied es sich mit einer Stimme Mehrheit zum Entsetzen der Fraktion Die Grünen/Bündnis90 für den Energieträger Gas, ergänzt durch eine neue Solaranlage auf dem Dach. Weshalb? Aus den Redebeiträgen ging hervor, dass ein Teil der Räte den kalkulierten zukünftigen Pellets-Preisen Skepsis entgegenbrachte. Und dass die Pellet-Heizung für einen eventuellen Neubau überdimensioniert wäre, wie Hermann Wieland (FW) ausführte, und somit einen schlechten Wärmegrad hätte.