Ohne den Handel- und Gewerbeverein (HGV) gäbe es in Rielasingen-Worblingen keine Lehrstellenbörse und keinen Weihnachtsmarkt. Das konstatierte Bürgermeister Ralf Baumert bei der jüngsten Hauptversammlung. Doch wenn es darum geht, sich aktiv bei Veranstaltungen einzubringen, sind es wie in vielen Vereinen immer die gleichen Mitglieder, die mit anpacken. Das will die neue Vorsitzende des Vereins, Anna Herrmann, ändern.

Sie betreibt in der Hauptstraße ein Reisebüro, hat bei der jüngsten Hauptversammlung den Vorsitz von Stefan Pfaff übernommen und will seinen Kurs, den Verein voranzubringen, fortsetzen. Pfaff gab sein Amt nach zwei Jahren ab, nachdem er seinen Wohn- und Firmensitz nicht mehr in der Gemeinde hat. Anna Hermann war bisher stellvertretende Vorsitzende.

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Um neue Mitglieder zu gewinnen und mit den bestehenden 85 ins Gespräch zu kommen, startet der HGV jetzt eine Umfrage, in der die Bedürfnisse der Unternehmer abgefragt und Möglichkeiten des Mitmachens ausgelotet werden sollen. „Wo und wie können wir die Leute abholen, was können wir ihnen bieten und was kann ich als Mitglied beitragen?“, erklärte die Vorsitzende die zentralen Fragen.

Jeder soll seine Kompetenzen einbringen

Ihr schwebt vor, einen Kompetenzpool zu bilden, mit dem jeder seine Fähigkeiten einbringen kann. Außerdem sollten Gewerbetreibende, die sich neu in Rielasingen ansiedeln, ein Willkommensgeschenk und einen Mitgliedsantrag bekommen. Vorstandsmitglied Christian Klett kann sich auch vorstellen, einen Rundgang durch das Gewerbegebiet zu machen, damit sich der Verein persönlich bei den Gewerbetreibenden vorstellen kann.

Bei der Umsetzung der Ideen hilft ihr der gesamte Vorstand und ein erfahrener Kollege: der ehemalige Vorsitzende Michael Pätzholz steht ihr als neuer stellvertretender Vorsitzender zur Seite. Kassenprüferin Florentine Schubert wechselt ins Amt der Beisitzerin.

Wie sich die Mitglieder einbringen können, das zeigten die Berichte und die Vorschau des Vorstands. Zwei feste Veranstaltungen, die Lehrstellenbörse und der Weihnachtsmarkt, sind für den HGV gesetzt und waren ein Erfolg. Ein besonderes und gelungenes Fest stand für den Verein mit dem 25-jährigen Jubiläum 2024 ins Haus, das mit der Bevölkerung in der Talwiesenhalle gebührend gefeiert wurde, wie Stefan Pfaff berichtete.

Der Standort des Weihnachtsmarkts an der Talwiesenhalle werde gut angenommen und die Beleuchtung mit den Weihnachtssternen schaffe ein tolles Ambiente, berichtete Christian Klett. Er sprach ein großes Lob an die Bauhofmitarbeiter aus, die den Verein tatkräftig unterstützen und ohne die der Markt gar nicht machbar wäre.

Gemeinde ist Partner des Vereins

„Wir sind Mitglied und Partner“, erklärte Bürgermeister Ralf Baumert bei der Versammlung. Bei der Lehrstellenbörse habe sich gezeigt, dass die Hardberghalle für die Teilnehmenden attraktiver sei und sich mehr Unternehmen präsentierten. Der Weihnachtsmarkt an der Talwiesenhalle sei rundum gelungen.

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Die Neugestaltung der Ortsmitte, zu der gerade ein Wettbewerb läuft, spiele auch für die Gewerbetreibenden im Ort eine zentrale Rolle, erklärte Baumert. Dabei gebe es einen Interessenskonflikt: „Die Geschäftsinhaber wollen die Hauptstraße im Ort lassen, damit die Kunden zu ihnen kommen, die Anwohner wollen weniger Verkehr.“ Bei der Neugestaltung gehe es darum, die Aufenthaltsqualität zum Beispiel auf dem Kirchenvorplatz zu verbessern und eine bessere Regelung für das Parken, Fußgänger und Radfahrer an der Straße zu bekommen.

Das sind die Veranstaltungen in diesem Jahr

Vorsitzende Anna Herrmann gab noch einen Überblick über die Aktivitäten in diesem Vereinsjahr. Der Verein wird sich am 2. August am Festtag zum 50. Jubiläum der Gemeinde von 10.30 Uhr bis 22 Uhr im Ten-Brink-Park mit der Finanzierung eines Konzerts und beim Spüldienst einbringen. Die Lehrstellenbörse wird im Oktober stattfinden, der genaue Termin steht noch nicht fest.

Der Weihnachtsmarkt ist am 11. Dezember geplant. Der HGV plant für Mitte April 2026 auch wieder eine Gewerbeschau, die aber eher Freitag und Samstag stattfinden solle, weil das für die Unternehmer besser zu organisieren sei. Auch hier sollen die Mitglieder zur Gestaltung der Schau befragt werden.