Noch vor Kurzem saß Annina Kasper-Kratt minutenlang vor ihrem Computer, musste sie mal wieder besonders große Dateien versenden. Bis zu zehn Minuten habe der Vorgang des Hochladens für ihre Mitarbeiter der Werbeagentur Kasper oft gedauert, bis die Daten unterwegs gewesen seien. Das schildert sie im Rahmen eines Pressegespräches zur Fertigstellung des Glasfaseranschlusses im Industriegebiet in Rielasingen. Dank der neuen Glasfaseranschlüsse gehe das nun in aller Kürze, wie Annina Kasper-Kratt berichtet.
Was ist mit dem Anschluss an private Haushalte?
Die Werbebranche stellt ein anschauliches Beispiel dafür dar, wie wichtig eine gute und schnelle Internetverbindung für Unternehmen sein kann. Internet sei längst kein Luxus mehr für moderne Betriebe, wie auch Markus Spitz, Geschäftsführer der Thüga Energie, betont. Für ihn gehöre das Internet mittlerweile längst zu den harte Standortfaktoren. Dabei handele es sich um für Unternehmen wichtige Faktoren, die bei der Auswahl des Standortes berücksichtigt werden.
Aber nicht nur die verschiedenen Unternehmensbereiche tragen zum erhöhten Datenbedarf bei. „Deutschland soll in den nächsten drei Jahren so viele Daten übertragen, wie in den letzten 30 Jahren“, weiß Christoph Raquet als Geschäftsführer der Thüga Energienetze, die sich für die Verlegung der Kabel verantwortlich zeichneten.
Dass dieser immense Anstieg an Datenverbrauch nicht nur von Unternehmen ausgeht, wurde auch während der Fragerunde des Pressetermins deutlich. Eine Unternehmensvertreterin wollte etwa wissen, ob ein Anschluss an private Haushalte ebenfalls möglich sei, da dies für die Arbeit aus dem Homeoffice wichtig wäre. Derzeit könne man nicht das ganze Wohngebiet erschließen, noch stehe das Gewerbe im Fokus, antwortet Karl Mohr, Regionalleiter der Thüga Energie.
3400 Meter Glasfaser
Um für das neue Gewerbegebiet in Rielasingen-Worblingen jedem Grundstück eine Glasfaserverbindung zu ermöglichen, wurde an Materialien und Geld nicht gespart. Rund 3400 Meter Glasfaserleitung seien in Rielasingen-Worblingen verlegt worden. Die Kosten des Projektes bewegen sich laut Thüga-Pressereferentin Gabriele Müller im mittleren sechsstelligen Bereich. Sie werden von Thüga Energie gestemmt.
Das Projekt sei in Kooperation mit dem Schwesterunternehmen Thüga Energienetze (Then) umgesetzt worden, erklärte Müller auf Rückfrage. Dabei sei die Thüga Energienetze für den Aufbau des Netzes und die Verlegung der Glasfaser zuständig gewesen, während Thüga Energie die Funktion des Betreibers übernehmen würde.
Nach nur wenigen Monaten ist die Verlegung der Glasfaserleitung im neuen Gewerbegebiet Rielasingen-Worblingens nun abgeschlossen und die ansässigen Unternehmen können sich auf einen schnellen Daten-Transfer freuen. Die kurze Realisierungszeit spricht dafür, dass die Verlegung reibungslos verlief. Das habe wohl auch an der engen Zusammenarbeit gelegen, wie sowohl Bürgermeister Ralf Baumert als auch der Thüga-Geschäftsführer Markus Spitz betonten.
Der Bedarf nach schnellem Internet steigt stetig
„Dass bereits zu Beginn mehr als 60 Prozent der dort angesiedelten Unternehmen sich für einen Glasfaser-Direktanschluss entschieden haben, zeigt den Bedarf über alle Branchen hinweg“, betont Bürgermeister Baumert auch in der Presseinformation zum Betriebsstart.
Nachdem das neue Gewerbegebiet auf dem ehemaligen Gelände des Bahnverladezentrums Hupac, sowie der Jugendtreff Juca 60 und das Rathaus mit Glasfaser ausgestattet wurden, ist nun ein weiterer Teil des Hegaus mit den allseits begehrten Kabeln versorgt. Doch wie Ralf Baumert betont: „In diesem Bereich muss noch einiges mehr passieren“. Wo es mit dem Ausbau des Glasfasernetzes weitergehen soll, ist noch offen. Konkrete Pläne gäbe nämlich noch nicht, aber man wolle überprüfen, wie die Erweiterung vorangehen kann, ließ Karl Mohr durchblicken.