Während im benachbarten Singen viele Familien auf einen Kita-Platz für ihre Kinder warten, gibt es für Rielasingen-Worblingen gute Nachrichten bei der Kinderbetreuung. Die Kitas in der Gemeinde, vier kommunale, zwei katholische und drei in freier Trägerschaft, können derzeit alle Kinder aufnehmen. Einen Wermutstropfen gibt es aber: Eltern müssen Einschränkungen in Kauf nehmen. Denn aufgrund des Personalmangels werden Öffnungszeiten reduziert.

Es fehle vor allem an Vollzeitkräften. „Der Fachkräftemangel bleibt eine zentrale Herausforderung“, sagte Jasmin Kroner bei der Vorstellung des Kindergartenbedarfsplans im Sozialausschuss.

„Der Fachkräftemangel bleibt eine zentrale Herausforderung“, sagt Kindergartenbeauftragte Jasmin Kroner.
„Der Fachkräftemangel bleibt eine zentrale Herausforderung“, sagt Kindergartenbeauftragte Jasmin Kroner. | Bild: Ingeborg Meier

Das war auch der Grund, warum das Kinderhaus Rosenegg seine Ganztagsbetreuung einstellt, was zum Protest der Eltern führte. „Wir haben uns inzwischen mit den Eltern getroffen, uns ausgetauscht und sind auf Verständnis gestoßen“, erklärte die Kindergartenbeauftragte. Zwei Familien aus diesem Kindergarten könnten nicht auf die Ganztagsbetreuung verzichten und würden in den freien Kindergarten Wirbelwind wechseln.

„Das heißt im Endeffekt, dass wir in den vier kommunalen Einrichtungen keine Ganztagsplätze mehr anbieten können“, stellte CDU-Gemeinderat Volkmar Brielmann fest. Das sei richtig, erklärte Jasmin Kroner, diese würde noch in zwei Kitas in freier Trägerschaft angeboten.

Krippenplätze sind teuer

Bei den Betreuungsplätzen für unter Dreijährige (U3) seien derzeit von 90 Plätzen noch 17 Plätze frei. Das liege auch an den hohen Kosten für einen Krippenplatz, sagte die Kindergartenbeauftragte. Da lohne sich das Arbeiten, oft in Teilzeit, finanziell für Mütter nicht. Auch bei den über Dreijährigen (Ü4) sei die Lage bei 514 Plätzen derzeit entspannt, jedem Kind könne ein Platz angeboten werden. SPD-Gemeinderat Reinhard Zedler freute sich über die aktuelle Situation: „Wir können alle Kinder aufnehmen“, erklärte er.

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Das sei zwar nicht immer der Wunschplatz, aber grundsätzlich sei die Kapazität da. Für Entspannung habe die Eröffnung des Waldkindergartens gesorgt, der sich nach und nach etabliert habe. Er verfüge noch über freie Plätze, von 40 Plätzen seien 20 belegt.

„Wir sind froh, dass wir diesen Puffer haben“, erklärte Jasmin Kroner. Denn die Situation könne sich schnell zum Beispiel durch Zuzüge und der Aufnahme von Flüchtlingen wieder ändern und auch geburtenstärkere Jahrgänge seien wieder in Sicht. Um die Personalsituation zu verbessern, bilde die Gemeinde aus: Zwei Azubis konnten 2024 übernommen werden.

Wartezeiten auf Platz in der Wunsch-Kita

Das sei 2024 noch anders gewesen, es sei laut Jasmin Kroner wieder zu Engpässen gekommen. Zusammengefasst ließe sich sagen, dass trotz der Eröffnung des Waldkindergartens etwa 20 Kinder bis zu sechs Monate auf die Wunsch-Kita warten mussten. Das galt für die Altersgruppe zwischen drei Jahren bis Schuleintritt. Diese Wartezeiten auf den Wunschplatz werde es auch weiterhin geben.

Die Betreuung herausfordernder Kinder sei immer schwieriger zu bewältigen, weil ihre Zahl steige: Während es im Kindergartenjahr 2022/2023 noch 14 Kinder waren, seien es 2024/2025 insgesamt 25 Kinder und es fehle an Inklusionsfachkräften. Diese Kinder hätten einen viel höheren individuellen Betreuungsbedarf, den die Kitas nicht leisten könnten. Zusätzlich würden 30 bis 60 Prozent der Kinder kein Deutsch sprechen, was die pädagogische Arbeit zusätzlich erschwere.

Sozial- und Jugendarbeit gefragt

Im Bereich der Schulsozialarbeit gibt es zwei neue Fachkräfte: Silvia Meitz ist seit April 2024 mit 50 Prozent an der Hebelschule und Mia Sticht arbeitet seit Juni 2024 mit 80 Prozent an der Ten-Brink-Schule. Zu ihren Aufgaben gehört die Einzelfallhilfe für Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte. Ein wichtiger Bereich sei die Mediation von Konflikten, berichtet Tanja Harder. 2024 gab es 1116 Einzelberatungen für Schüler, 271 Gespräche für Eltern und 481 für Lehrkräfte.

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Zusätzlich kümmert sich das Kinder- und Jugendförderteam seit 2024 um die Schulkindbetreuung in der Hebelschule mit 100 Kindern in der Kernzeitbetreuung und 25 im Nachmittagsbereich. Das Jugendreferat mit den Bereichen Jugendtreff Juca, Kinder- und Jugendbeteiligung und mobile Jugendarbeit wird von Dennis Bräuer betreut. Das Sommerferienprogramm 2024, ebenfalls vom Kinder- und Jugendteam organisiert, konnte 56 Programmpunkte anbieten, besonders beliebt war die Zirkuswoche.