Es gibt neue Entwicklungen bei der Flüchtlingsunterbringung in der Region: Denn die Kreissporthalle in Singen soll schon bald wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. Wie Marlene Pellhammer, Pressesprecherin des Landratsamts Konstanz, mitteilt, sei die Halle aktuell in der Vorbereitung, wieder geräumt zu werden. Ein Gerücht, das dem SÜDKURIER zugespielt wurde und wonach die Räumung bereits im Gange sei, konnte sie allerdings nicht bestätigen.
„Aktuell befindet sich die alte Schule in Gottmadingen in der Bauphase. Wir rechnen mit einer Fertigstellung auf voraussichtlich Mitte Februar. Die Bewohner der Kreissporthalle sollen nach aktuellem Stand dorthin umgezogen werden“, schildert sie. In Singen und im Hegau hält sich das Gerücht hartnäckig, dass bereits geflüchtete Menschen umquartiert worden seien.
Seit August 2022 konnte weder der Schul- noch der Vereinssport die Kreissporthalle in der Hohentwiel-Stadt nutzen. Bis zu 1800 geflüchtete Menschen lebten stattdessen in der Notunterkunft des Landkreises.
Muss die Halle saniert werden?
Wann die Halle wieder für den Sport frei ist, sei derzeit noch unklar. Dies ist laut Pellhammer abhängig vom Zeitplan für die Baufertigstellung und dem geplanten Umzug nach Gottmadingen. „Ob dann eine Räumung der Halle sofort möglich ist, ist abhängig von den Zugangszahlen von Geflüchteten in den Landkreis Konstanz und die Fertigstellung weiterer Kapazitäten“, sagt sie.
Auch zum aktuellen Zustand der Kreissporthalle gibt sich das Landratsamt bedeckt. Auf die direkte Frage des SÜDKURIER, ob mit baulichen Nachbesserungen aufgrund der Nutzung als Notunterkunft zu rechnen sei, gibt es keine klare Antwort. „Dies kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden. Hierüber kann nach Auszug Auskunft gegeben werden“, kündigt die Pressestelle im Landratsamt an.
Planungen in Hilzingen sind fertig
Und auch bei den Leichtbauhalle, die als Notunterkünfte für geflüchtete Menschen genutzt werden sollen, geht es aktuell voran. So soll die nächste Leichtbauhalle im Hegau schon bald aufgestellt werden. Wie Marlene Pellhammer, Pressesprecherin des Landratsamtes Konstanz, auf SÜDKURIER-Nachfrage mitteilt, sollen die Arbeiten in Hilzingen schon bald starten.
„Die Planungen für das Aufstellen einer Leichtbauhalle (LBH) sind soweit fertiggestellt“, sagt sie. Sie soll auf dem Festzeltplatz der Hilzinger Kirchweih aufgestellt werden. Bereits im November hatte der Hilzinger Gemeinderat dem Landkreis das Festzeltplatz angeboten. „Von unserer Seite gibt es grünes Licht, wenn der Landkreis auf eine weitere Leichtbauhalle angewiesen ist“, sagte Bürgermeister Holger Mayer damals. Die Entscheidung im Gremium sei einstimmig ausgefallen.

Wann mit den Aufbauarbeiten begonnen werde, stehe laut Pressesprecherin Pellhammer noch nicht gänzlich fest. Dies hänge mit den Zuzugszahlen geflüchteter Menschen zusammen. Explizit sagt sie dazu: „Sobald die Zugangszahlen dies erforderlich machen.“ Pellhammer rechne damit, dass die Bauarbeiten in der Regel drei bis vier Monate dauern würde. „Nach den Planungen könnten bis zu 190 Personen untergebracht werden“, so Pellhammer weiter.
In Rielasingen soll im April bezogen werden
Auch die Arbeiten der ersten Leichtbauhalle im Hegau, der in Rielasingen-Worblingen, schreitet laut dem Landratsamt voran. Dort würden die Arbeiten im Zeitplan liegen. Aktuell sei die Verlegung der unterirdischen Leitungen für Wasser und Entwässerung abgeschlossen, ebenso der Aufbau des Gerüstes selbst. Zudem stehe der Zeltboden und die Sanitärcontainer seien angeliefert und bereits aufgestellt worden. Nun gehe es laut Pellhammer an die Elektroarbeiten, die Brandmeldeanlage, die Sanitärarbeiten, das Aufstellen der Trennwände sowie an die Inneneinrichtung.
„Nach dem aktuellen Zeitplan ist eine Fertigstellung der Leichtbauhalle Anfang April 2023 geplant“, sagt sie. Dies setze voraus, dass es keine Verzögerungen etwa aufgrund von verspäteten Lieferungen notwendiger Bauteile gebe. „Der Zeitpunkt der Belegung hängt dann wiederum von den Zugangszahlen ab“, so Pellhammer.
Bürgermeister Ralf Baumert bestätigt den geplanten Einzugstermin. Im Gespräch mit dieser Zeitung spricht auf der Rathauschef der Hegauer Gemeinde von einem geplanten und angekündigten Einzug der ersten geflüchteten Menschen im April. „Sofern es beim Equipment zu keinen Lieferverzögerungen kommt“, betont Baumert.