Nach dem nassen und mitunter auch sehr kühlen Frühsommer klettern jetzt die Temperaturen langsam in die Höhe und ab und an lacht sogar die Sonne wieder über dem Hegau. Vor kurzem war das Bild allerdings noch ein anderes. Erhebliche Wassermengen überfluteten ganze Gebiete entlang des Bodensees und der Radolfzeller Aach. Auch im Bereich der Rielasinger Aach-Aue kam es zu einem erhöhten Wasserstand. Dort beobachtet SÜDKURIER-Leser Horst Lerchenmüller, wie drei Neubauten, die dort entstehen, von großen Wasserpfützen umzingelt wurden, wie er dem SÜDKURIER schildert.
Tatsächlich zeigen Bilder, die der Lokalredaktion vorliegen, eine deutliche Überschwemmung des Rielasinger Aach-Aue-Gebietes. Lerchenmüller ist davon nicht überrascht, denn er ist Singener und berichtet in seinem Brief, dass es sich bei der Aach-Aue um ein Überflutungsgebiet der Aach handele. Auch eingesetzte Wasserpumpen hätten vergeblich versucht, die Wassermengen aus dem ehemaligen Schiesser-Areal zurück in die Aach zu befördern, so Lerchenmüller. Bekannte hätten außerdem berichtet, dass mit der Baugenehmigung etwas nicht stimme. Aber ist das wirklich so? Und wie problematisch ist Wasser an den Neubauten?
Das sagt die Gemeinde
Die Gemeinde Rielasingen-Worblingen dementiert die Vorwürfe auf Nachfrage des SÜDKURIER. Eine akute Auswirkung des Hochwassers auf das Baugebiet gebe es nicht, die großen Wasserpfützen würden mit dem aktuellen Bauzustand zusammenhängen, erklärt die Pressestelle der Gemeinde. Die Unterkellerung der Gebäude sei hochwassersicher gebaut worden, zudem werde das Gelände künftig in jenem Bereich um etwa einen halben Meter über dem Aachuferweg angehoben, sodass sich solche Pfützen aufgrund der Erhöhung nicht mehr bilden können, versichert die Gemeinde.
Baurechtliche Bedenken gebe es nicht, die Erschließung sei im Rahmen eines städtebaulichen Vertrages in enger Abstimmung mit dem Investor erfolgt, erklärt die Pressesprecherin Sandra Bossenmaier. Eine Nachfrage über den Bauzustand und den weiteren Bebauungszeitplan des Areals bleibt seitens des Investors derweil unbeantwortet.