Der Spatenstich war schon im Herbst 2022, zwei Jahre später, im Oktober 2024, läuteten Verwaltung und Gemeinderat den Neustart für den Neubau des Feuerwehrhauses ein – und nun soll der endlich kommen. Nachdem das Vorhaben mit zwei Planern gescheitert war, wurde das Unternehmen Kplan AG vom Gemeinderat mit der Prüfung, Überarbeitung und Vervollständigung der bisherigen Planung beauftragt.
Das Unternehmen habe bei der Überprüfung ein Hauptaugenmerk auf die Wirtschaftlichkeit und mögliche Einsparpotentiale gerichtet, erklärte die Verwaltung in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Es benennt aber auch Kosten von rund 13,4 Millionen Euro. Wenn jetzt alles rund läuft, könnte der von der Feuerwehr dringend benötigte und lang ersehnte Neubau Ende 2028, Anfang 2029 fertig werden. Insgesamt hat die Gemeinde schon 1,3 Millionen Euro investiert – 770.000 Euro davon sind an Honorarkosten für eine Planung geflossen, die nicht realisiert wird.
Planer spricht sich mit Feuerwehr ab
Die beiden Architekten Anna Pechtl und Christian Lanzinger von Kplan erläuterten in der Gemeinderatssitzung per Videokonferenz ihre Einschätzung und Pläne. „Wir haben in Absprache mit der Feuerwehr alle Varianten geprüft und versucht, die beste Lösung zu finden“, erklärte Anna Pechtl. Die Architekten sprechen sich für eine vollständige Überplanung und damit Optimierung des Projekts aus und nicht dafür, die bereits genehmigte Planung beizubehalten und zu optimieren. Der Neubau soll direkt neben der Atemschutzübungsanlage (ASÜ) des Landkreises an der Max-Eyth-Straße entstehen.

Einsparpotentiale sehen sie unter anderem in einer Reduktion des Raumvolumens, in einer einheitlichen Holzkonstruktion, beim Übungsturm und bei der Schlauchpflege. So spricht sich das Planungsbüro gegen einen Schlauchturm und für eine Kompaktanlage zur Schlauchpflege aus. Ihre Planung sieht auch eine geringere Raumhöhe und weniger Räume vor. Mit dieser Planung schätzen die Architekten, rund zwei Millionen Euro einsparen zu können. Diese Einsparung ist in den Kosten von 13,4 Millionen Euro drin.
Feuerwehrkommandant Viktor Neumann sieht die Planung jetzt auf einem guten Weg und die Feuerwehr könne gut mit ihr leben: „Der Austausch mit dem Planungsbüro war super, wir haben alles sauber erklärt bekommen.“ Alle Vorschläge der Feuerwehr seien einbezogen worden und mit dieser Planung bekomme die Wehr ein voll funktionsfähiges Feuerwehrhaus für die nächsten zwei Generationen.
Kritik und Erleichterung im Gemeinderat
Die Gemeinderäte wirken optimistisch, dass der Neubau jetzt auf einem guten Weg ist, einige haderten aber auch mit der Vergangenheit. „Wir sind seit vier, fünf Jahren in der Planung und jetzt stellt sich heraus, dass man noch mehr optimieren kann“, kritisierte Hermann Wieland (Freie Wähler). Die Gemeinde habe damals unter Druck gestanden, erklärte Bürgermeister Ralf Baumert, weil man Fördermittel bekommen wollte. Auch sei die Abstimmung zwischen Planer und Verwaltung nicht optimal gelaufen.
„Wir müssen die Fehler benennen“, erklärte Rudolf Caserotto (CDU). Die erste Kostenberechnung habe bei fünf Millionen Euro gelegen, dann seien es acht Millionen gewesen: „Und wir werden mit 13,4 Millionen nicht auskommen“, prophezeite er. Er enthielt sich als Einziger bei der Abstimmung, mit dem neuen Planer weiterzumachen. „Wir hätten uns das von Anfang an gewünscht“, erklärte Jana Akyildiz (Grüne) zum Verfahren, die Planung auszuschreiben und an ein erfahrenes Büro zu geben.
Reinhard Pröll (AfD) plädierte dafür, jetzt nach vorn zu schauen. Wenn es teurer werde, müsse man woanders sparen: „Wir brauchen eine tatkräftige Feuerwehr“, sagte er. Reinhard Zedler (SPD) begrüßte den Neustart, Kplan habe seinen Auftrag erfüllt: „Wichtig ist, dass die Feuerwehr in die Planung einbezogen wird und wir können uns nur bei ihr entschuldigen, dass es so lange gedauert hat.“