Rund um den Haselmoosweiher in der Singener Südstadt ist am Montagabend Blaulicht zu sehen. Die Feuerwehr baut mehrere Container mit Spezial-Ausrüstung auf. Denn dem Gewässer droht eine Umweltgefahr. Laut Feuerwehrkommandant Mario Dutzi seien mehrere Liter Öl in den Haselmoosweiher gelangt. Der Feuerwehrchef sprach von einer drohenden Umweltgefahr von mittelschwerem Ausmaß. Auch am Dienstag, 15. April, musste die Feuerwehr aus diesem Grund noch einmal ausrücken. Jetzt ermittelt die Polizei wegen Gewässerverunreinigung.

Das Problem dabei: Der Ablauf des Haselmoosweihers mündet in den Bodensee, das sich dort befindliche Öl hätte laut Dutzi ohne Eindämmung dorthin gelangen können.

Tierrettung fällt der Ölfilm auf

Laut Dutzi sei der Tierrettung, die am Nachmittag am Haselmoosweiher im Einsatz war, ein Ölfilm auf dem Gewässer aufgefallen. Die Alarmierung sei gegen 17 Uhr eingegangen. „Vor allem im Uferbereich waren dickere Ölschlieren zu sehen“, schildert Dutzi.

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Neben der Feuerwehr aus Singen wurden mehrere Spezialeinheiten aus dem Landkreis Konstanz nach Singen alarmiert. So waren die Drohneneinheit des Landkreises, der Löschroboter LUF aus Singen, die Führungsgruppe aus Singen sowie der Ölwehrzug aus Radolfzell mit Einsatzkräften vor Ort.

Einsatz dauert bis in die Nacht

Wie das Öl in den Weiher gelangt ist, sei laut Kommandant Dutzi derzeit völlig unklar. Er verweist auf laufende Ermittlungen der Polizei. In einer Pressemitteilung teilt die Polizei nun mit, dass sie wegen Gewässerverunreinigung ermitteln. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um einen Metalleimer mit etwa 20 Liter Öl, der im Weiher hinterlassen wurde. Sachdienliche Hinweise auf den unbekannten Entsorger des Eimers nimmt das Polizeirevier Singen unter Telefon 07731 8880 entgegen.

Das deckt sich mit den Schilderungen des Feuerwehrkommandanten. Denn die Feuerwehreinsatzkräfte haben im Weiher einen Eimer festgestellt. „Möglicherweise ist das Öl so in den Weiher gelangt. Wie viel, das ist schwer zu sagen“, so Dutzi.

Mit dem Löschroboter LUF versuchte die Feuerwehr das Öl an den Uferrand zu treiben.
Mit dem Löschroboter LUF versuchte die Feuerwehr das Öl an den Uferrand zu treiben. | Bild: Matthias Güntert

Der Einsatz selbst zog sich bis tief in die Nacht. Gegen 24 Uhr seien die Einsatzkräfte wieder abgerückt. Das Öl sei laut Dutzi vollständig abgesaugt und im Anschluss fachgerecht entsorgt worden. Schäden für die Umwelt und das Trinkwasser im Bodensee seien so vermieden worden. Dabei hatte die Feuerwehr bereits ein anstrengendes Wochenende mit einigen Einsätzen hinter sich.

Feuerwehr muss am nächsten Tag wieder ausrücken

Allerdings wurde der Haselmoosweiher wenige Stunden später erneut zum Einsatzort für die Feuerwehr. Wie Kommandant Dutzi gegenüber dem SÜDKURIER am Dienstagmittag schilderte, sei schon wieder Öl im Gewässer festgestellt worden. „Auch dieses Mal wissen wir nicht, woher das Öl kam“, sagte er. Die Maßnahmen, die die Einsatzkräfte ergriffen hatten, seien die gleichen gewesen, wie wenige Stunden zuvor. Während die Feuerwehr am Montag acht Stunden im Einsatz war, dauerte der Einsatz am Dienstag sogar 14 Stunden an, teilt die Feuerwehr auf Sozialen Netzwerken mit.

Vor eineinhalb Jahren kam es schon einmal zu einer gefährlichen Situation am Haselmoosweiher, damals drohte dieser leerzulaufen. Fünf Millionen Liter Wasser brauchte die Feuerwehr Singen damals, um Fische und Pflanzen im Rückhaltebecken zu retten.