In den vergangenen Monaten häufen sich die Meldungen über illegal entsorgten Müll in Singen und den umliegenden Waldgebieten. Laut den Stadtwerken wurden im vergangenen Jahr insgesamt 92 Tonnen wilder Müll registriert – ein erheblicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen seien abgelegene Waldgebiete und die Standplätze für Glascontainer.
Axel Blüthgen, Betriebsleiter der Stadtwerke Singen, legt auf Nachfrage Zahlen vor: „Insgesamt hat das Problem mit wildem Müll zugenommen. Wir verzeichnen eine Steigerung von 16,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2023“, betont er. Besonders viel illegal entsorgter Müll sei im Wald Richtung Friedingen an der L189, im Großtannenwald sowie dem Waldparkplatz und in Gebieten südlich der Georg-Fischer-Straße zu finden. Waldgebiete sind laut Blüthgen besonders oft von wildem Müll betroffen, da diese Orte weniger frequentiert und schwerer einsehbar sind.

Auch an Glascontainerstandplätzen trete das Problem vermehrt auf. „Sehr oft betroffen sind hier die Fichtestraße auf dem Parkplatz des Angelsportvereins und Obere Beugen auf dem Parkplatz“, erklärt er.
Was die Stadt gegen wilden Müll unternimmt
Um dem entgegenzuwirken, setze die Stadt auf verschiedene Maßnahmen. „Dazu gehören Aufklärungsarbeit durch beispielsweise Flyer oder die lokale Zeitung, Ferienprogramme für Kinder und Jugendliche sowie die Unterstützung in der Müllsammlung durch Vereine, Kindergärten oder Schulen“, sagt Blüthgen. Zudem sollen eine kostenlose Sperrmüllabholung ein Mal pro Jahr und Haushalt sowie Bußgelder für illegale Müllentsorgung wilden Müll entgegenwirken.
Mit der Melde-App, welche über die Internetseite www.bürgermeldungen.com aufrufbar ist, sei es Bürgern möglich, schneller wilde Müllablagerungen zu melden.
Diskussion um die gelbe Tonne
Doch nicht nur wilder Müll beschäftigt die Stadt. Auch die Einführung der gelben Tonne sorgte in Singen und dem Hegau für Diskussionen. In Leserbriefen an den SÜDKURIER äußerten einige Bürger ihre Bedenken: Die neuen Tonnen seien oft zu klein, was einige zum Nachdenken über Müllvermeidung und einen bewussteren Umgang mit Verpackungsmaterialien angeregt habe. „Vielleicht ist die Einführung der gelben Tonne auch ein Anlass, nochmals darüber nachzudenken, wie man Müll vermeiden kann“, schreibt Leser Franz Schürmann aus Singen.

Axel Blüthgen kann noch keine Aussage darüber treffen, wie sich die Einführung der gelben Tonne auf das Auftreten von wildem Müll auswirkt: „Die gelbe Tonne wurde erst vor wenigen Wochen eingeführt. Aktuell lässt sich noch nicht sagen, ob es seitdem einen Anstieg des wilden Mülls gegeben hat.“