Wer über die Radolfzeller Straße nach Singen kommt, verbringt seit einigen Tagen regelmäßig etwas Zeit an einer Baustellenampel. Auf Höhe des Aluminiumwerks fließt der Verkehr nur einspurig, entsprechend geht es langsamer voran. Auf der Südseite der Fahrbahn, wo das Aluminiumwerk liegt, sind Bauarbeiter damit beschäftigt, Leitungen zu verlegen. Dafür bleibt eine Fahrtrichtung gesperrt, wobei die Baustelle immer weiter in Richtung Stadt wandert.
Was geschieht hier? Bauherr ist das Unternehmen Thüga Energienetze. Dessen Pressesprecherin Laura Ferentz erklärt, es handele sich um Baumaßnahmen zur Errichtung einer Gasübergabestation. Dadurch solle die Versorgungssicherheit gewährleistet bleiben und die Zukunftsfähigkeit gesichert werden. Gleichzeitig mit den Gasleitungen würden die Arbeiter auch Leerrohre verlegen, schreibt Ferentz weiter. In diesen könne man Mittelspannungskabel von der neuen Übergabestation in Richtung Stadtmitte verlegen, falls es dafür künftig Bedarf geben sollte.
Leitungsarbeiten sollen bis Juli oder August dauern
Dabei müssen sich Autofahrer offenbar darauf einstellen, noch für einige Zeit an der Baustellenampel zu warten. Laut Ferentz wird der Bau der Leitungen entlang der Radolfzeller Straße, die an dieser Stelle auch die Bundesstraße 34 ist, voraussichtlich bis Juli oder August dauern. Die Übergabestation soll dann Ende Oktober oder Anfang November gestellt werden.
Erst in den Jahren 2021 und 2022 hatte die Thüga Energienetze GmbH an dieser Stelle ein neues Schalthaus für die Stromversorgung errichtet. Um einen Kabelkanal unter der Bundesstraße und dem Radweg zu verlegen, blieb die Straße im Jahr 2021 länger gesperrt. Die neue Anlage hat das bisher schon dort stehende Schalthaus ersetzt, wobei nun deutlich mehr Strom durch die Leitungen fließen kann. Der Netzbetreiber, dem seit 2022 das Singener Strom- und Gasnetz gemeinsam mit den Stadtwerken gehört, will dadurch einen Schritt zur Energiewende tun. Wenn etwa viele Autos elektrisch fahren, ist das Stromnetz anders gefordert als bisher.