Jetzt ist es offiziell: Es gibt ein Duell um den Chefposten im Singener Rathaus. Der Gemeindewahlausschuss hat in seiner Sitzung am Dienstagnachmittag, 15. Juni, beide bislang eingegangenen Bewerbungen zugelassen. Als Kandidaten stehen nun auf den Stimmzetteln für die Wahl am Sonntag, 11. Juli, Amtsinhaber Bernd Häusler und Herausforderer Helmut Happe – und zwar in dieser Reihenfolge.

Denn die Gemeindeordnung sei eindeutig in der Frage der Reihenfolge, sagte Singens Bürgermeisterin Ute Seifried, die Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses ist. Amtsinhaber Häusler hatte seine Unterlagen schon am ersten Tag der Bewerbungsfrist, dem 1. Mai, in den Rathausbriefkasten geworfen, der Eingang war laut Seifried am Montag, 3. Mai, um kurz vor 7.30 Uhr bestätigt worden. Helmut Happes Bewerbung ging am Freitag, 4. Juni, im Rathaus ein, wie Wahlleiter Markus Demmer damals bekannt gab. Die Ausschussmitglieder stimmten der Reihenfolge auf dem Stimmzettel einstimmig zu.

Happe hatte 100 gültige Unterstützerunterschriften

Informationen gab es auch zu den Unterstützerunterschriften, die Happe als neuer Bewerber beibringen musste. 50 solcher Unterschriften von Wahlberechtigten muss man laut dem baden-württembergischen Kommunalwahlgesetz in einer Stadt von der Größe Singens einreichen. Am Montag, 14. Juni, an dem die Bewerbungsfrist endete, habe Happe seine Unterstützerunterschriften nun fristgerecht abgeliefert, erklärte Wahlleiter Demmer in der Ausschusssitzung. 105 Unterschriften seien eingegangen, 100 davon seien gültig gewesen, so Demmer.

Dass die Unterschriften erst nach den Bewerbungsunterlagen eingehen, sei dabei normal, erklärte der Wahlleiter auf Nachfrage von Christel Höpfner, die für die SPD im Gemeindewahlausschuss sitzt. Denn das mit einem Siegel versehene Formblatt für die Unterschriftensammlung gebe es erst, wenn sich jemand beworben habe. Ein Amtsinhaber, der sich wieder bewirbt, muss nach dem Kommunalwahlgesetz allerdings nicht erneut Unterstützerunterschriften sammeln.

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Für die kommunale Kandidatenvorstellung hat der Gemeindewahlausschuss die schon vom Gemeinderat beschlossene Vorgehensweise bestätigt. Jeder der Kandidaten hat 20 Minuten Zeit, um sich und seine Ziele vorzustellen, danach gibt es 20 Minuten für Fragen. Es gibt keine Diskussion zwischen den Kandidaten, denn diese dürfen bei der Vorstellung des jeweils anderen nicht im selben Raum sein. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 29. Juni, um 19 Uhr rein digital per Livestream statt. Schon am Montag, 21. Juni, treffen die beiden Kandidaten auf dem OB-Wahl-Podium des SÜDKURIER zusammen, in diesem Fall mit Diskussion zwischen den beiden Bewerbern (siehe Text unten).

Dass nun ein Gegenkandidat aufgetreten ist, sei wahrscheinlich gut für die Wahlbeteiligung, sagte Häusler am Rande der Sitzung auf Anfrage. Denn nun gebe es eine Auswahl für die Bürger. Herausforderer Happe war bei der Sitzung nicht vor Ort.