Die große Fünf aus Luftballons im Eingangsbereich zeigt schon auf den ersten Blick: Das Cano feiert in diesem Jahr seinen fünften Geburtstag. Das Einkaufszentrum ist eines der größten Bauprojekte überhaupt in der Stadt und war in der ersten Phase sehr umstritten. Eine intensive und emotionale Debatte ging der Entscheidung für die Einkaufsmeile voraus – auch ein Bürgerentscheid war nötig, um das Großprojekt schließlich zu realisieren. In rund zwei Jahren Bauzeit wurde das Millionenprojekt, das das Stadtbild nachhaltig verändert, gebaut. Eröffnung war vor etwas weniger als fünf Jahren, nämlich im Dezember 2020 inmitten der Corona-Pandemie.
Oberbürgermeister Bernd Häusler ist sich sicher: „Bei allen kritischen Stimmen im Vorfeld war es die richtige Entscheidung, das Cano zu bauen“, so Häusler im Rahmen der Jubiläumswoche. Das Einkaufszentrum bringe Kaufkraft nach Singen, denn das Cano sei ein Magnet. „Das Konzept ist aufgegangen und wurde durch einen Bürgerentscheid gestärkt“, sagt der Singener Rathauschef.
Zudem sei das Einkaufszentrum ein städtebaulicher Zugewinn für die Stadt Singen. „Der Handel ist angespannt, um so wichtiger war es für Singen als Einkaufsstadt, dass sich das Cano hier angesiedelt hat“, so Häusler weiter. Denn von der zentralen Lage profitiere die gesamte Stadt. „Das ist schon ein Anziehungspunkt für Kunden und daraus hat nicht nur das Cano allein, sondern die ganze Stadt den Vorteil“, sagt Häusler. Der OB betont dabei auch, dass das Cano das letzte Einkaufszentrum gewesen sei, das der Bauherr ECE gebaut habe. Zu dessen Portfolio gehören immerhin 100 Einkaufszentren in ganz Deutschland, darunter die Europa-Passage in Hamburg oder das Milaneo in Stuttgart.
Geplant wurde ein Einkaufszentrum in Singen aber schon vor dem Jahr 2020: Auf dem Gelände hinter der ehemaligen Kunsthalle war in Zeiten der städtischen Wohnbaugesellschaft GVV ein Einkaufszentrum mit Parkdeck und Wohnraum geplant. Das Projekt musste aufgegeben werden, weil die GVV bis 2009 nicht alle Grundstücke sichern konnte und später wegen Missmanagements pleite ging.
Die Oswa GmbH kaufte im Zuge des Insolvenzverfahrens den gesamten GVV-Bestand und baute nach zehn Jahren Stillstand 2018 auf dem Gelände in Absprache mit der Baugenossenschaft Oberzellerhau Wohnungen. 2014 zeigte der Einkaufszentren-Entwickler und Investor ECE aus Hamburg Interesse am Einzelhandelsstandort Singen und plante, ein Einkaufszentrum auf dem Gelände des Holzerbaus gegenüber des Bahnhofs zu bauen. Der Gemeinderat stimmte, nachdem Bedarf und Auswirkungen über Gutachten abgeklärt wurden, der Aufstellung des Bebauungsplans Einkaufszentrum Innenstadt zu.
Wichtiger Bestandteil für die Innenstadt
Auch Claudia Kessler-Franzen, Geschäftsführerin von Singen aktiv, sieht im Cano einen absoluten Zugewinn für die Stadt Singen, wie sie zum fünfjährigen Bestehen sagt. „Mit dem Cano und dem gesamten Bereich rund um den ZOB, die Hegau- und die August-Ruf-Straße ist die Stadt einladender geworden.“ Das Einkaufszentrum direkt zu Beginn der Fußgängerzone anzusiedeln, sei die richtige Entscheidung gewesen. „Das Cano ist ein wichtiger Bestandteil der Innenstadt“, so Kessler-Franzen weiter. Es sei eine riesen Chance gewesen, die vor fünf Jahren wahrgenommen worden sei.
Gemeinsam mit Oberbürgermeister Bernd Häusler, Claudia Kessler-Franzen und Wilfried Trah (Vorstand Singen Aktiv) sowie Regina Brütsch (AWO Kreisverband Konstanz) schnitt Center-Manager Berat Ahmetoglu am Montag, 29. September, symbolisch die Geburtstagstorte an. Die Geburtstagstorte wurde an alle Mitarbeitenden des Cano verteilt, während bunte Cupcakes an die ersten 555 Besucher verteilt wurden.
Bis zum 4. Oktober gibt es verschiedene Aktionen, um das fünfjährige Bestehen zu feiern. Besucher dürfen sich auf ein abwechslungsreiches Programm, Mitmachaktionen und Live-Unterhaltung freuen. „Ein Geburtstag ist immer ein Anlass zur Freude – aber er ist auch eine Gelegenheit, Danke zu sagen“, betont Center Manager Berat Ahmetoglu.