Das Leben ist eine Baustelle – der Titel dieses Films aus dem Jahr 1997 ist schon längst zum geflügelten Wort geworden. Darin geht es um einen Bauarbeiter in Berlin. Das war damals, ein paar Jahre nach der Wiedervereinigung, die größte Baustelle Europas. Sein Leben gerät aus den Fugen, während rundherum das ganze Leben sich neu sortiert. Ganz so schlimm kommt es hoffentlich nicht, wenn im Sommer der Bahnübergang an der Schaffhauser Straße gesperrt wird.

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Kaum vorstellbar, dass dadurch ganze Lebensläufe durcheinander gewirbelt oder gar ganze Kontinente auf den Kopf gestellt werden. Auch wenn um die gesperrte Bahnschranke, wie bei jeder Baustelle, natürlich auch Notärzte und Krankenwagen herumfahren müssen – oder auch Autos mit Frauen, die gerade ein Kind bekommen.

Kann eine Sperrung ein Leben auf den Kopf stellen? Nun ja

Die Sperrung eines Bahnüberganges ist also nicht mit der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze vergleichbar. Trotzdem kann sich der unbefangene Beobachter wahrscheinlich die Frage nicht verkneifen, was denn nun schon wieder an dieser Stelle gemacht werden muss, sodass kein Durchkommen mehr ist. Schließlich war der Bahnübergang erst im vergangenen Jahr ganze drei Mal gesperrt, weil die Bahn gebaut hat. Doch mit den Baustellen hört es offenbar nicht auf: Laut einer Bahnsprecherin tauscht die Bahn die Schienen auf der Strecke zwischen dem Engener Ortsteil Welschingen und Singen.

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Und wem das vom vergangenen Jahr noch bekannt vorkommt, für den hat die Sprecherin auf Anfrage noch eine Information parat, und zwar: „Die Maßnahmen im letzten Jahr fanden im Gegengleis statt.“ Doch in diesem Sommer kommt es aus Sicht der Autofahrer, die weiträumig um die Schranken in der Schaffhauser Straße herumfahren müssen, weniger schlimm: Die Arbeiten sollen nur ein Wochenende dauern – und voraussichtlich im August stattfinden.

Wie die Umleitung konkret verläuft, hat die Stadtverwaltung noch nicht bekannt gegeben – aber dort dürfte es inzwischen eine gewisse Routine geben. Die Sperrung soll aber auf jeden Fall deutlich kürzer dauern als die wochenlangen Schließungen im vergangenen Jahr. Vielleicht ist der Bahnübergang ja doch keine ewige Baustelle – anders als das Leben an sich.