Endlich ist er wieder zugänglich: der Hohentwiel, der Hausberg von Singen. Über ein Jahr war die Ruine auf dem Berg und der Berg selbst wegen Steinschlags gesperrt. Aber ab Samstag, 11. Juli, ist der Hohentwiel für Besucher wieder geöffnet. Doch woher hat der Berg eigentlich seinen Namen?
Eine uneinnehmbare Festung
Früher waren Berg und Festung für ihre Standhaftigkeit bekannt: Weder im Dreißigjährigen Krieg, noch in den Kriegen Ludwigs XIV. von Frankreich konnte der Hohentwiel eingenommen werden. Erst 1800 mussten sich die Bewohner den Armeen Napoleons ergeben. Aber während die Geschichte der Festung und des Berges gut erforscht sind, weiß man über die Herkunft des Namens Hohentwiel noch wenig.
Wie der Historiker Roland Kessinger schreibt, war in frühen Urkunden immer vom sogenannten „tuiel“ oder „Twiel“ die Rede. Erst im Spätmittelalter sei der noch heute verwendete Begriff „Hohentwiel„ gebräuchlich geworden. Im Jahr 915 sei eine Burg namens „castellum tuiel“ belagert worden.
Warum diese so hieß, sei allerdings weitgehend unbekannt. Früher habe man einen keltischen Ursprung des Namens vermutet, neuere Forschungen würden allerdings von einer alemannischen Abstammung ausgehen. Laut des Historikers könnte der Begriff „tuiel“ „vom altgermanischen tuo (schwellen) abgeleitet sein.“
Germanische Wurzeln
Eine andere mögliche Erklärung findet sich in dem Buch „Die deutschen Königspfalzen“. Demnach geht der Name des Hohentwiels „auf die germanische Grundform wél mit der Bedeutung ‚Geschwulst‚ (im Gelände) zurück.“ Beide Ausführungen beziehen sich aber gleichermaßen auf die Form des Berges, die eine Unebenheit oder Erhebung im Gelände darstellt. Eine wunderschöne „Geschwulst„ eben.