Schulen leben oft von den Menschen, die darin arbeiten. Ob es der Lieblingslehrer ist, der besondere Rektor oder ein stiller Helfer im Hintergrund, ohne den viel fehlen würde: Eine von diesen stillen Stars ist Lilo Raible. Denn Lilo Raible und die Haldenwang-Schule in Singen sind eine Kombination, die perfekt zusammen passt – und zwar seit über 20 Jahren.

Eigentlich ist Raible die Kassiererin im Förderverein der Schule, doch der Schulleiter, Daniel Baerwind, beschreibt sie in seinem Bewerbungstext als die „beständige gute Seele des Vereins“. Der sechste Platz beim SÜDKURIER-Vereinwettbewerb „Stiller Star“ gibt ihm Recht.

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Seit über 20 Jahren arbeitet die 66-Jährige bereits für den Förderverein. „Ich bin da mit rein gewachsen während meiner Zeit als Sekretärin an der Schule“, erklärt die Ehrenamtliche. Mittlerweile ist sie aus dem Förderverein nicht mehr wegzudenken. „Es würde eine große Lücke reißen, wenn Frau Raible nicht mehr dabei wäre“, erklärt Patrick Grundmüller, der Vorsitzende des Fördervereins. „Sie arbeitet eigentlich für drei.“ Der Förderverein sei sehr dankbar, dass sich Lilo Raible weiterhin einbringt.

Die Haldenwangschule ist eine besondere Einrichtung.
Die Haldenwangschule ist eine besondere Einrichtung. | Bild: Sven Neubauer

Aber auch der stille Star selbst sieht noch kein Ende: „Ich bin ja erst 66 und da braucht man noch nicht ans Aufhören denken. Ich habe noch genügend Zeit.“ Das könnte aber auch an ihrer Person liegen. Sie selbst sagt über sich, dass sie ein Typ sei, der solche Sachen gerne mache. Dabei spiele aber auch ihre jahrelange Verbindung zur Schule eine große Rolle, denn sie sehe die Notwendigkeit, dass es Schülerinnen und Schüler beziehungsweise Familien gebe, die Unterstützung benötigen.

Der Förderverein unterstützt die Kinder

Genau da greift der Förderverein der Haldenwang-Schule und des Schulkindergartens Münchried ein. „Die Schule darf als Schule gar kein Geld einnehmen. Daher ist wichtig, dass es den Förderverein gibt, um die Einnahmen darüber abrechnen zu können und dann das Geld wieder für die Schule auszugeben“, erklärt Grundmüller.

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Damit werden Schülerinnen und Schüler unterstützt, beispielsweise mit einem Zuschuss zum Mittagessen, zu Klassenfahrten, dem Schülerchor oder Theaterbesuchen. Raible erklärt: „Es ist für die Kinder ganz wichtig, dass sie ins Theater gehen dürfen oder eine Klassenfahrt machen können.“

Schüler mit Veranstaltungen sichtbar machen

Die wichtigste Aufgabe hat die Ehrenamtliche dabei noch nicht genannt, zumindest was den Schulleiter betrifft. „Die wichtigste Aufgabe vom Förderverein ist, unsere Schülerinnen und Schüler sichtbar zu machen und das ist gesellschaftlich auch eine ganz zentrale Aufgabe“, erklärt Daniel Baerwind.

Dies passiert unter anderem auch durch Großveranstaltungen wie ein Open-Air-Konzert oder der Tag der offenen Tür. Der Tag der offenen Tür finde seit 15 Jahren jährlich statt und es kommen weit über 2000 Leute zu diesem besonderen Anlass, erzählt Baerwind. „Viele besondere Sachen, die wir an der Schule haben, gibt es nur wegen des Fördervereins. Damit auch durch Frau Raible, weil sie dann an verschiedenen Stellen den Mut hatte, einfach auch etwas voranzutreiben“, erklärt der Schulleiter.

Für diese drei ist die Sichtbarkeit der Kinder eine der wichtigsten Aufgaben. Von links: Patrick Grundmüller, Vorsitzender vom ...
Für diese drei ist die Sichtbarkeit der Kinder eine der wichtigsten Aufgaben. Von links: Patrick Grundmüller, Vorsitzender vom Förderverein, Lilo Raible und Daniel Baerwind, Schulleiter der Haldenwangschule. | Bild: Sven Neubauer

Das Lob hört nicht auf

Beim Open-Air-Konzert gehe der Förderverein auch ein hohes Risiko ein, vor allem finanziell. Aber wenn die Kassiererin sage „Wir machen das“, dann gehe man diesen Schritt, berichtet Baerwind. Dazu käme auch noch, dass Lilo Raible ein riesiges Netzwerk habe und eine ganze Mannschaft für die Veranstaltungen organisiere, die sich dann beispielsweise um die Ausgabe der Getränke kümmern würden, ergänzt der Schulleiter.

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„Dann wird es nachher eine wunderbare Veranstaltung. Wenn Lilo Raible gesagt hat, es ist eine gute Sache und das machen wir, dann wird das auch. Darauf können wir uns als Schule verlassen“, sagt der Einsender der Nominierung. Deshalb sei es für ihn auch logisch und konsequent gewesen, Lilo Raible als stillen Star vorzuschlagen. Ihre Nominierung habe Lilo Raible besonders gefreut, erzählt sie: Die Anerkennung sei ganz toll.