Die Schuppen östliches des Singener Bahnhofes wurden bereits Ende des vergangenen Jahres abgerissen – und seitdem hat sich auf dem Areal nichts getan. Die Fläche liegt brach, in Zukunft soll dort ein neues Gebäude für die Bundespolizei entstehen. Dieser Umstand soll sich nun nach Wunsch des Ausschusses für Stadtplanung, Bauen und Umwelt ändern. Wie Ekkehard Sigg, Leiter der Abteilung Straßenbau bei der Stadt, erklärte, sollen dort zwölf neue Doppelstockfahrradboxen aufgestellt werden. „Bis das neue Gebäude der Bahn realisiert wird, wird es noch einige Jahre dauern“, sagte er. Deshalb habe die Stadt bei der Bahn angefragt, ob man die Brachfläche nicht vorübergehend nutzen könne. Wie genau der Zeitplan bei der Bahn aussehe, stehe derzeit noch nicht fest.
Echt teuer: Zwölf Boxen für 100.000 Euro
Laut Ekkehard Sigg soll in den zwölf Boxen Platz für 24 Räder sein. Die Kosten bezifferte er auf rund 100.000 Euro. 84.000 Euro kosten die Boxen, 16.000 sind für Elektroinstallation und Tiefbauarbeiten vorgesehen. Sigg machte aus seiner Einschätzung zur Summe keinen Hehl: „Diese Boxen sind echt teuer.“ Aber immerhin: Eine Förderung von 2.150 Euro pro Box sei laut Sigg möglich und ein entsprechender Antrag hierfür solle gestellt werden.
Bereits im Oktober 2021 hatte die Stadt Singen ein neues Fahrradparkhaus mit 170 Stellplätzen direkt am Bahnhof eingeweiht. Auf zwei Ebenen sind diese überdacht, nachts beleuchtet und natürlich für alle kostenlos nutzbar, teilte die Stadtverwaltung mit.
Doch Stadt erhofft sich langfristige Nutzung
OB Bernd Häusler betonte in der Ausschusssitzung, dass die Investition sinnvoll sei. Auch weil sie langfristig Sinn ergebe: „Wenn die Bahn irgendwann sagt, dass sie die Fläche jetzt braucht, können wir die Boxen leicht und schnell an einer anderen Stelle in der Stadt nutzen“, betonte er. Daher sei das Geld für die Fahrradboxen nicht vergeudet, sondern nachhaltig angelegt. Häusler wolle die Aufstellung der Boxen auch als eine Art Test nutzen, inwieweit das Angebot angenommen werde. „Wir wollen Fahrradfahren in der Stadt attraktiver machen und ein solches Angebot kann dazu beitragen“, so Häusler weiter. Die Ausschussmitglieder stimmten geschlossen für die Installation der Radboxen.