Es war ganz schön was los im Dorf und das drei Tage lang. Die Gottmadinger Narrenzunft Gerstensack hat ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert und die Narrentage der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee ausgetragen. Vom 26. bis 28. Januar sind die Zünfte und Freunde der Fasnacht auf dem Festgelände der Fahrkantine im Ortskern ein und aus gegangen. Nun ziehen Zunft und Polizei Bilanz.
Große Resonanz freut Zunftmeister
Am Freitag starteten die Narrentage mit einem Nachtumzug, der trotz des Nieselregens etliche Besucher anzog, wie Zunftmeister John Weber am Tag nach den Abbauarbeiten berichtet. Wie viel Aufwand dahinter steckt, wurde auch schon beim Aufbau deutlich. „Schätzungsweise hatten wir beim Nachtumzug am Freitag rund 5000 Zuschauer.“
Die Besenwirtschaften waren laut Weber an diesem Tag ab 22 Uhr überall gut gefüllt. Ein Dank gehe dafür an alle mitwirkenden Vereine, die „es möglich gemacht haben, so viele große Besenwirtschaften auf die Beine zu stellen“, sagt Weber.
Alle Bilder der Narrentage
- Nachtumzug am Freitag, Teil 1: Der große Nachtumzug in Gottmadingen startet
- Nachtumzug am Freitag, Teil 2: Zahlreiche Hästräger machen Stimmung
- Die Zunftgesellen der Poppele Zunft Singen stellen den Narrenbaum am Samstag
- Jubiläumsumzug am Sonntag, Teil 1: Es geht los in Gottmadingen, die Straßen sind voll
- Jubiläumsumzug am Sonntag, Teil 2: Ausgelassene Stimmung bei groß und klein
- Jubiläumsumzug am Sonntag, Teil 3: Narren von nah und fern sind auch dabei
- Jubiläumsumzug am Sonntag, Teil 4: Weil‘s so schön war – das große Finale
An allen Tagen sei das Festzelt voll gewesen, insbesondere bei den Konzerten der Dorfrocker und der Original Aussteiger. „Wir haben von allen Seiten ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen. Da kann man als Zunftmeister mit Vorstand und dem gesamten Orga-Team nur stolz auf so eine großartige Zunft sein“, sagt Weber erfreut.
Polizei meldet friedliche Narrentage
Ein großer Erfolg war der traditionelle schwäbisch-alemannische Jubiläumsumzug – allein schon wegen der teilnehmenden Zünfte. „Am Freitag waren es 1893 Hästräger und am Sonntag 4915“, weiß John Weber. Bei so vielen Menschen könne es auch mal zu Vorfällen kommen. Bei den Narrentagen war dies aber nicht der Fall. „Es gab keine Komplikationen. ‚Feiern unter Freunden‘ war das Motto – und das hat funktioniert“, sagt der Zunftmeister der Gerstensäcke.
Das bestätigt auch Polizeisprecherin Katrin Rosenthal. „Die Narrentage in Gottmadingen waren friedlich.“ Besonders am Sonntag beim großen Umzug und auf dem Festgelände sei alles reibungslos verlaufen. „Unsere Kollegen waren von 11 bis 19.30 Uhr im Einsatz. In dieser Zeit kam es zu keinen Zwischenfällen“, so Rosenthal auf Nachfrage. Nach Angaben der Polizeisprecherin seien an diesem Tag rund 20.000 Besucher vor Ort gewesen. Auch John Weber nennt diese Zahl.
Infrastruktur kommt teils zum Erliegen
Damit Narren und Besucher sicher zum Narrennest und auch wieder nach Hause kommen, war die SBB zu den Narrentagen mit Sonderzügen im Einsatz. Das habe laut Zunftmeister bestens funktioniert. „Verkehrstechnisch sind wir fast perfekt durchgekommen. Nur der Busverkehr ist zum Erliegen gekommen, da er sich durch Falschparker festgefahren hatte“, räumt er ein. Allerdings sei das Ordnungsamt der Gemeinde Gottmadingen der Sache Herr geworden. „Für den Fasnet-Mäntig-Umzug haben wir schon diverse Verbesserungen angedacht“, so Weber.
Wie das ganze finanziell gelaufen ist, könne die Zunft aber noch nicht abschätzen. „Das sehen wir dann, wenn der große Strich darunter ist“, sagt Weber.