Die ersten großen Fasnet-Veranstaltungen liegen hinter den Menschen im Hegau, dabei hat die närrische Hauptsaison mit den Hochtagen am Schmutzigen Dunschtig und am Rosenmäntig noch gar nicht begonnen. Tausende Narren feierten etwa vor Kurzem das 150-jährige Jubiläum der Narrenzunft in Engen und zuletzt pilgerten Narren zu den Narrentagen der Schlosshexen nach Wiechs. Dabei kommt es aber auch zu Zwischenfällen: Bei einer Veranstaltung in Weiterdingen waren zwei Männer in Streit geraten und es flogen Fäuste.
Im Fall von Weiterdingen hatte die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, diese dauern auch rund zwei Wochen später laut Polizeisprecherin Katrin Rosenthal an. Aus ermittlungstechnischen Gründen könne die Polizei keine weiteren Angaben zum Fall machen. In der Zwischenzeit gab es aber weitere Fasnetveranstaltungen, die alle friedlich und ohne größere Zwischenfälle abgelaufen sind.
Den Narren im Hegau eilt der Ruf voraus, dass sie heftig, aber friedlich feiern. Oder wie es der Engener Narrenpräsident Sigmar Hägele jüngst im SÜDKURIER formulierte: „Narren sind einfach friedliche Menschen, die eine Freude haben und gerne auch mal länger feiern.“ Eine Nachfrage beim Polizeipräsidium in Konstanz ergibt, ob der Engener Narren-Chef mit seiner Aussage Recht hat.
Nur Platzverweis gegen zwei 20-Jährige
Die Narrentage im Steißlinger Ortsteil Wiechs liefen tatsächlich weitestgehend ruhig ab, wie Polizeisprecherin Katrin Rosenthal gegenüber dem SÜDKURIER mitteilt: „Alle drei Tage verliefen bei sehr gut besuchten Veranstaltungen aus polizeilicher Sicht durchaus friedlich.“ Lediglich am Samstag seien zwei 20-jährige Besucher einem von der Polizei erteilten Platzverweis nicht nachgekommen und mussten anschließend in Gewahrsam genommen werden. Hierbei sei es laut der Polizeisprecherin zu Beleidigungen und widersetzlichem Verhalten gegenüber der Polizei gekommen.
Auch der Nachtumzug in Aach vor einigen Tagen sei laut Polizeiangaben friedlich verlaufen. Oder wie Katrin Rosenthal es formuliert: gut besucht und ohne polizeiliche Vorkommnisse.
Gleiches gilt für das große Narrentreffen in Engen anlässlich des 150. Geburtstages der dortigen Narrenzunft Ende Januar. Am letzten Januarwochenende drängten sich die Menschenmassen in der Engener Innenstadt und den rund 40 verschiedenen Besenwirtschaften. Doch für die Kräfte der Polizei ist es verhältnismäßig ruhig geblieben, vermittelte Polizeisprecherin Katrin Rosenthal auf SÜDKURIER-Nachfrage damals.
„Bis auf einige wenige veranstaltungstypische Einsätze war kein polizeiliches Einschreiten nötig“, berichtete sie. Ihre Kollegen seien zu Streitereien und einem Fall von Körperverletzung gerufen worden.
Fasnet und Bundestagswahl fordern die Polizei
Mit dem Schmutzigen Dunschtig am 27. Februar steht der nächste Hochtag der Narretei kurz bevor. Wie bereitet sich die Polizei dort auf Einsätze vor? Diese Frage stellt sich auch mit Blick auf die jüngsten Anschlag-Vorkommnisse in München oder dem österreichischen Villach. „Die Konzepte der Polizei werden in stetigem und intensivem Austausch mit den Ortspolizeibehörden, den Landratsämtern und den Landeslagen angepasst, um eine höchstmögliche Sicherheit bei Veranstaltungen bieten zu können“, teilt Polizeisprecherin Rosenthal mit.
Aktuell sei die Polizei auch noch mit Wahlkampfveranstaltungen und möglichen Gegendemonstrationen gefordert.