Häuslebauern in Singen winkt eine neue Förderung, wenn sie beim Eigenheim auf Klimaschutz-Maßnahmen setzen. Mit der neuen Förderrichtlinie Solarimpuls möchte die Stadtverwaltung eine angestrebte Klimaneutralität im gesamten Stadtgebiet bis zum Jahr 2035 vorantreiben. Aus dem Verwaltungs- und Finanzausschuss gab es für die jährliche Fördersumme von 50.000 Euro seitens der Stadt bereits grünes Licht. Die Förderrichtlinie umfasst dabei Photovoltaik-Anlagen, Speichermöglichkeiten für Solarstrom und Solarthermie-Anlage, wie Ulrich Weigmann, Leiter der Umweltschutzstelle, gegenüber dem Gremium ausführte.
„Die Förderung ist ein zusätzlicher Anreiz für die Bürger, ihren Beitrag zu leisten“, sagte er. Solarimpuls unterstütze seiner Einschätzung nach die Reduktion der CO2-Emissionen in Singen und stärke zudem das lokale Bauhandwerk. „Dadurch erweitert die Stadt Singen ihre Aktivitäten beim Klimaschutz und leistet einen weiteren wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende„, so Weigmann weiter. Auf Nachfrage von Stadtrat Franz Hirschle (CDU), wie groß die Nachfrage sei, antwortete Weigmann, dass jährlich zwischen 30 und 40 Anträge bei der Stadtverwaltung eingehen.
Für ein Gros der Ausschussmitglieder stellt die Förderrichtlinie einen Schritt in die richtige Richtung dar. „Die wirkliche Krise ist die Klimakrise, die dürfen wir trotz anhaltender Pandemie nicht aus den Augen verlieren“, betonte Hubertus Both (FW). Eberhard Röhm (Grüne) sagte, dass es gut sei, dass die Stadt nun aktiv werde. „Um das angestrebte Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, müssen aber größere Schritte her“, forderte er.
Ausschussmitglieder zeigen Bewusstsein fürs Thema
Birgit Kloos (SÖS) sieht bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen für Bürger eine ganz andere Problematik: „Das größte Problem, weshalb die Menschen Förderungen nicht nutzen, ist der undurchschaubare Dschungel an Vorschriften.“ Seitens der Stadtverwaltung gebe es keine entsprechende Begleitung. Weigmann verwies diesbezüglich auf die Energieagentur des Landkreises, an die man sich wenden könne. Dirk Oehle (Neue Linie) wurde deutlicher, für ihn gehe die Energiewende nicht schnell genug voran. Die Gründe dafür kenne er, so Oehle: „Jeder Einzelne von uns darf nicht immer nur vom Klimaschutz reden, wir müssen endlich anfangen, etwas dafür zu tun.“
Stadtrat Walafried Schrott von der SPD bezeichnete die Förderrichtlinie als zu weit gefächert. „Wir sollten die Förderung auf die Solarspeicher reduzieren, das ist die Technik der Zukunft“, sagte er. Ein entsprechender Antrag wurde vom Gremium angenommen. „Photovoltaikanlagen rechnen sich, da braucht es keine zusätzlichen Zuschüsse mehr“, so Schrott. Solarspeicher hingegen sei die Technologie der Zukunft: „Selbstspeichern entlastet die Netze.“